Sinsheim kippt als erste Stadt im Kraichgau den Weihnachtsmarkt

|

Kontaktverfolgung und Hygieneregeln können nicht sichergestellt werden

Wie sieht es in den anderen Städten im Kraichgau aus?

Jetzt ist es also passiert und das nur drei Tage nach Sommerbeginn. Als erste Stadt im Kraichgau hat Sinsheim den diesjährigen Weihnachtsmarkt aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Er könne nicht auf dem Kirchplatz stattfinden, da Kontaktverfolgungen und Hygieneregeln nicht lückenlos sichergestellt werden können, so der Tenor einer heute versandten Pressemitteilungen aus dem Sinsheimer Rathaus. Im selben Zuge abgesagt wurde auch die Traditionsveranstaltung „Sinsheimer Herbst“.

Generell sind Großveranstaltungen noch bis Ende Oktober ohnehin untersagt, diese Deadline wurde erst kürzlich vom 31. August um drei Monate nach hinten verschoben. Seitens der Landesregierung Baden-Württemberg wird sogar offen darüber nachgedacht, diese Frist erneut bis zum Jahresende zu verlängern. “Das Feucht-Fröhliche sei im Hinblick auf mögliche Infektionsherde das Gefährlichste” sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bereits diesbezüglich gegenüber dem SWR.

Wie planen die anderen?

Doch wie halten es die anderen Städte im Kraichgau mit den allseits beliebten Weihnachtsmärkten im Hügelland? Wir haben nachgefragt und können, bis auf die Sinsheimer Ausnahme, vorerst weitestgehend Entwarnung geben. In Östringen geht man aktuell von einer normalen Ausrichtung der Märkte aus, entsprechende Gespräche und Planungen laufen zumindest erst im Herbst an. “Wir brauchen maximal zwei Monate Vorlauf für den Weihnachtsmarkt, da bin ich im Moment noch tiefenentspannt” so beispielsweise Östringens Bürgermeister Felix Geider in Telefongespräch mit hügelhelden.de

Auch Bretten plant die Ausrichtung eines Weihnachtsmarktes auf dem Marktplatz, inklusive des Kunsthandwerkermarktes auf dem Kirchplatz. Allerdings müssen die Besucher aufgrund der angespannten Haushaltslage auf die Eislaufbahn in diesem Jahr leider verzichten, teilte uns Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff auf Anfrage mit.

In Eppingen und Bruchsal wurde das Thema Weihnachtsmarkt bislang noch nicht in der Verwaltung diskutiert, aktuell kann also hier noch von einer normalen Ausrichtung im Winter ausgegangen werden. Die Stadt Kraichtal lotet derzeit alle Optionen für den Weihnachtsmarkt 2020 aus und bespricht sich mit möglichen Ausstellern und Wirten für die zweite Auflage der Kraichtaler Schlossweihnacht. Dass man 2020 aber ein ähnliches Konzept wie im Vorjahr verfolgen wird oder vielmehr kann, scheint eingedenk der beengten räumlichen Verhältnisse in und um das Schloss Gochsheim unrealistisch. Eine Entscheidung über Alternativen, das Ob oder Wie soll aber bereits anfangen August fallen.

Ohnehin bleibt den Verwaltungen in den Rathäusern wohl nichts anderes übrig als das Infektionsgeschehen im Herbst abzuwarten, erst dann können bezüglich der Weihnachtsmärkte verlässliche Aussagen getroffen werden.

Vorheriger Beitrag

Bretten: Rollstuhlfahrer bei Unfall schwer verletzt

Sinsheim: 38-jähriger Mann widersetzt sich polizeilichen Maßnahmen

Nächster Beitrag

2 Gedanken zu „Sinsheim kippt als erste Stadt im Kraichgau den Weihnachtsmarkt“

  1. Das was Herr Kretschmann sagt ist Bullshit es gab bei Ausbruch von Corona kein Markt oder Volksfest. Märkte und Volksfest sind Veranstaltungen im Freien und nicht in Gebäuden wie Messen wo wieder zugelassen werden.

    • Hier werden Existenzen vernichtet , es ist für jeden normal denkenden Menschen unverständlich das hier ein ganzer Berufszweig „ca. 5000 Betriebe hinter jedem anonymen Betrieb stehen Familien die ihr tägliches Leben bald nichtmehr finanzieren können“ in den Ruin getrieben wird. Seit Dezember 2019 steht alles still. Die Stille eines Friedhofes.

Kommentare sind geschlossen.