Sinsheim: 200 Kilogramm Methamphetamin sichergestellt

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Spektakulär war die Bergung einer 24 Tonnen schweren Hydraulikpresse am 11. Oktober in Sinsheim und der nachfolgende Transport zum Polizeipräsidium Heilbronn.

Der Transport wurde von der Berufsfeuerwehr Heilbronn und dem THW Sinsheim durchgeführt und dauerte mehrere Stunden. Zwischenzeitlich ist klar: Die Fracht war millionenschwer und die Rauschgiftermittler haben zum richtigen Zeitpunkt zugeschlagen. Die eigens zum Schmuggel von Betäubungsmitteln umgebaute Hydraulikpresse beinhaltete äußerst gefährliche Schmuggelware aus Mexiko in Form von ca. 200 Kilogramm hochreinem Methamphetamin. Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Substanz wird auf einen zweistelligen Millionenbetrag geschätzt. In der Öffentlichkeit ist Methamphetamin auch als „Crystal Meth“ bekannt. Es handelt sich bei dem Fund der Heilbronner Ermittlungsbehörden um die bislang wohl größte Sicherstellungsmenge dieser gefährlichen Droge in Deutschland.

Bereits seit über einem Jahr ermittelt der Arbeitsbereich Rauschgift der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Heilbronn gegen einen 34-jährigen Tatverdächtigen, der für die Heilbronner Ermittler kein Unbekannter ist. Resultierend aus den Erkenntnissen verschiedener Polizeidienststellen aus Baden-Württemberg, insbesondere aus Stuttgart und Mannheim, wurden die Ermittlungen bei den Heilbronner Rauschgiftfahndern gebündelt. Zahlreiche verdeckte Überwachungsmaßnahmen führten schlussendlich zu der Erkenntnis, dass der 34-jährige Tatverdächtige und sein 33-jähriger Tatgenosse auf eine offenbar tonnenschwere Lieferung warteten.

Diese sollen Transportunternehmen kontaktiert und einen Schwerlastkran nach Sinsheim bestellt haben. Das Geschehen ereignete sich unter den Augen der Heilbronner Ermittler, die zu diesem Zeitpunkt bereits längst rund um die geplante Abladestelle in Sinsheim positioniert waren. Als dann ein niederländischer Sattelzug auf das Gelände eines Geschäftes für Shisha-Bedarf fuhr und die Abladung unter der Beaufsichtigung der Tatverdächtigen erfolgte, schlugen die Ermittler zu und nahmen die Tatverdächtigen fest, bevor die Fracht ins Innere einer dazugehörigen Lagerhalle befördert werden konnte.

Als Ladung kam nun die 24 Tonnen schwere Hydraulikpresse zum Vorschein. Sie wurde sichergestellt und unter hohem Aufwand auf ein gesichertes Areal der Heilbronner Polizei transportiert.

Erste Ermittlungen ergaben, dass es sich bei der Presse um eine eigens zum Zwecke des Schmuggels von Betäubungsmitteln umgebaute Hydraulikpresse handeln könnte, worauf ein Gutachter zur weiteren Sichtung konsultiert wurde. Hierbei bestätigten sich die ersten Annahmen. Die weitere Untersuchung ergab, dass mit erheblicher krimineller Energie der Anschein einer funktionsfähigen Hydraulikpresse erweckt werden sollte, was den Verdacht erhärtete, dass es sich bei der sichergestellten Hydraulikpresse um ein hochprofessionelles Betäubungsmittelversteck handeln könnte. Darauf ließ auch die Herkunft der Presse schließen, die als Teil einer Containerladung von Mexico nach Antwerpen kam und dort zunächst lagerte. Wie sich weiter herausstellte, agierten die Täter äußerst professionell und konspirativ, z.B. unter der Verwendung von falschen Personalien zur Beauftragung von verschiedenen Firmen, darunter teilweise auch Scheinfirmen.

Im Verlauf der weiteren Ermittlungen wurde die Hydraulikpresse unter Beteiligung eines Gutachters und Spezialisten der Heilbronner Feuerwehr auf geeignete Verstecke für Betäubungsmittel, insbesondere Hohlräume und bauliche Veränderungen, untersucht. Hierbei mussten teilweise mehrere Wände mit bis zu fünf Zentimeter dickem Stahl mit speziellen Werkzeugen geöffnet werden. Einen Erfolg brachte jedoch erst eine genaue Inaugenscheinnahme der beiden Hydraulikstempel im Inneren der Presse. Hier erweckte eine unsachgemäß angebrachte Schweißnaht das Interesse der Ermittler. Eine Öffnung dieser gab den Blick auf 4 Zentimeter dicke Bleiummantelungen frei. Diese enthielten geschlossene Metallzylinder, in welchen sich schließlich, sicher abgeschirmt vor Röntgenstrahlen durch die Bleischicht, insgesamt 200 Kilogramm hochreines Methamphetamin befanden. Hierbei handelt es sich um die höchste bislang in Deutschland sichergestellte Menge Methamphetamin mit einem Straßenverkaufswert zwischen 15 und 20 Millionen Euro.

Beide Tatverdächtigen sitzen zwischenzeitlich in Untersuchungshaft. Für die Heilbronner Ermittler kein Grund sich auszuruhen. Eine mehrköpfige Ermittlungsgruppe wurde zur Aufklärung weiterer Zusammenhänge zu der in Deutschland einzigartigen Betäubungsmittelsicherstellung eingerichtet.

Quelle: Mitteilung der Polizei (ots-Originalmeldung)

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