QuMiK-Klinikverbund fordert umfassende Reformen und politische Unterstützung

|

Der QuMiK-Klinikverbund (Qualität und Management im Krankenhaus) in Baden-Württemberg hat angesichts der aktuellen gesundheitspolitischen Lage und der bevorstehenden Digitalisierung eine Stellungnahme abgegeben, die die aktuellen Probleme und Auswirkungen der Gesundheitspolitik thematisiert. Der Verbund warnt darin davor, dass viele Krankenhäuser aufgrund der geplanten Krankenhaus-Reform in ihrer Existenz bedroht sind und fordert konkrete Unterstützung seitens der Politik.

Hintergrund: Im Mittelpunkt der seit langem geführtenDiskussionen stehen die anhaltenden Finanz- und Versorgungsprobleme der Krankenhäuser, die notwendige Reform der Krankenhauslandschaft sowie die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen.

„KI wird in den nächsten Jahren die Medizin revolutionieren und zunehmend
eingesetzt, um diagnostische Prozesse zu verbessern, Behandlungspläne zu
optimieren und patientenspezifische Daten zu analysieren. Beispiele sind
maschinelles Lernen, Bilderkennung in der Radiologie und personalisierte
Medizin durch Analyse von Genomdaten“, betont Prof. Dr. Jörg Martin,
Geschäftsführer der RKH Gesundheit. „KI-Algorithmen können medizinische
Bilder wie Röntgenaufnahmen, CT-Scans und MRTs analysieren, aber auch in der Anamnese eingesetzt werden. Ein gutes Beispiel ist der Einsatz eines
KI-basierten Diagnose-Checkers beim Projekt RKH Care. Dank einer
hochmodernen KI-basierten Software der Leipziger Firma DOCYET erhalten
Hilfesuchende nach mehreren Fragen zur Person und zu den akuten,
individuellen Beschwerden eine erste Einschätzung zu ihrer Erkrankung und der Dringlichkeit sowie einen Vorschlag für einen geeigneten Behandlungspartner“ führt Jörg Martin in der Stellungnahme. KI Helfe bei der Optimierung von Medikationsplänen, indem sie Wechselwirkungen und optimale Dosierungen basierend auf Patientendaten vorschlage. KI sei ein wichtiger Schritt zur individualisierten Präzisionsmedizin.

Matthias Ziegler, Geschäftsführer des Klinikums Esslingen, hebt in der Erklärung des in Ludwigsburg ansässigen Verbandes hervor, dass die stark steigenden Defizite die Existenz vieler Krankenhäuser massiv gefährdeten. „Schwerpunkt der diesjährigen QuMiK-Pressekonferenz ist ein weiteres Mal die Krankenhaus-Politik, notgedrungen, weil alle Geschäftsführer im QuMiK-Verbund im laufenden Jahr von stark steigenden Defiziten betroffen sind und die Existenz vieler Krankenhäuser mittlerweile massiv gefährdet ist“, konstatiert er.

Christoph Rieß, Vorstandsvorsitzender der Kliniken Ostalb, erläutert seinerseits die schwierige finanzielle Lage der Kliniken, die sich trotz enormer Anstrengungen bei Bettenzahlen, Fallzahlen und Krankenhauskosten weiter verschärft. „Die finanzielle Lage verschärft sich aber weiter und ist mittlerweile existenzgefährdend,“ erklärt Rieß. Die Kliniken müssen seit Jahren aus wirtschaftlichen Gründen viele Leistungen anbieten, um die gesetzlich geforderte Vorhaltung zu refinanzieren.

Der Verbund fordert daher eine umfassende Reform, die die aktuellen Herausforderungen in der Krankenhausstrukturplanung und -finanzierung berücksichtigt und eine bedarfsgerechte sowie zukunftsorientierte Versorgung sicherstellt.

Vorheriger Beitrag

Bruchsal: Fußgänger gefährdet und gegen Hauswand gefahren

Bretten: Tödlicher Verkehrsunfall auf der K3567

Nächster Beitrag

1 Gedanke zu „QuMiK-Klinikverbund fordert umfassende Reformen und politische Unterstützung“

Kommentare sind geschlossen.