Oldtimer- und Schleppertreffen als Publikumsmagnet

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Das große Oldtimer-und Schleppertreffen lockte am Wochenende zahlreiche Besucher nach Unteröwisheim

Mit fast 250 ausgestellten Traktoren und Bulldogs das größte Event weit und breit

Von Hans-Joachim Of – Das am Wochenende von den Kraichtaler Oldtimer- und Schlepperfreunden organisierte große Event mit Oldtimerschau und historischen Vorführungen übertraf alle Erwartungen. „Nach der Corona-Pause wussten wir nicht, wie viele Gäste und Fahrzeuge den Weg nach Unteröwisheim finden würden“, so der stellvertretende Vereinsvorsitzende Thomas Kayser. Und Vereinschef Marco Dennochweiler ergänzte: „Der Samstag war bereits gut besucht, der Sonntag noch viel besser“. Am Ende zählte man im Gewann Ghaigern, direkt hinter dem Unteröwisheimer Sportgelände, fast 250 historische Schlepper, Traktoren und Oldtimer. Zahlreiches Publikum aus ganz Baden – darunter viele Technik- und Oldiefreaks – war bei bestem Sommerwetter in den Kraichtaler Stadtteil gekommen, um ausgestellte Traktoren und Bulldogs, Oldtimer-Autos und Motorräder zu bestaunen sowie „Benzin- und Dieselgespräche“ zu führen.

Die Besitzer hatten ihre, teils liebevoll restaurierten, Fahrzeuge, die in leuchtendem Rot, sattem Grün oder himmlischem Blau in der Sonne glänzten, dem Anlass entsprechend herausgeputzt und die technischen Daten für alle Gäste sichtbar auf einer Maschinenkarte angebracht. Aus der weiteren Umgebung waren Bulldogfreunde aus Eppingen, Sulzfeld, Adelshofen, Illingen oder Weingarten angereist. Die Kraichtaler Aussteller kamen aus allen neun Stadtteilen. Ob Hanomag, Kramer, Fahr, Fendt oder Porsche Diesel – nahezu alle Marken waren in Unteröwisheim vertreten. Gleich im Eingangsbereich zeigte sich ein Trabant aus DDR-Zeiten als echter Hingucker und die Karte informiert: Kübelwagen NVA von 1968, Trabant P601 A, Sachsenring Zwickau. Martin Wagner aus Östringen ist mit einem Kramer KLS 140, Baujahr 1960 am Start und berichtet: „Von diesem Typ mit luftgekühltem Einzylinder-Viertakt-Deutz-Dieselmotor mit 13 PS, Höchstgeschwindigkeit 19 Km/H, wurden von 1959 bis 1960 insgesamt 668 Stück im Werk Überlingen am Bodensee gebaut“. Neben einem schicken, blauen 17 PS Lanz (Baujahr 1954) steht ein weiterer grünen Kramer-Traktor von 1939 mit einem wassergekühlten Einzylinder-Viertakter und 20 PS. Aus St. Leon-Rot hatte ein Hobby-Schrauber seinen grünen, 1961 gebauten Fendt FW 216 – in Fachkreisen als „Fix 16“ bekannt – herausgeputzt und war zusammen mit einigen Freunden in den Kraichgau zur groß angelegten Show gefahren.

Eine Besonderheit war sicher auch der McCormick-Farmall IHC (International Harvester Company) mit Vierzylinder-Dieselmotor DD148, 36 PS von Erwin Hecker aus Eppingen. Dann zog ein Lanz D 9506, Baujahr 1951, die Blicke auf sich. Besitzer Michael Jungmann aus Sulzfeld erklärt: „45 PS Einzylinder-Glühkopfmotor, Hubraum 10338, Wassergekühlt, Gruppenschaltgetriebe 6 plus 2 Gänge. Weiß man doch alles – oder? Auch Eckhard Meerwarth aus Oberacker ist stolz auf seinen Klöckner-Humboldt-Deutz D 4005, einem 35 PS starken Fahrzeug mit luftgekühltem Dreizylinder-Viertakt-Dieselmotor, Baujahr 1966. Dieter Schmidt aus Unteröwisheim fährt mit einem Eicher EM 200, Model Tiger, luftgekühltem Zweizylinder-Dieselmotor EDK 2 mit 28 Pferdestärken durch Wald und Feld. Wie alt? „Baujahr 1963“ erklärt er. Auch der Hanomag RL 20 von Wolfgang Waniliek aus Adelshofen hat schon einige Jahre auf dem Buckel. „Der Bauernschlepper von der Hannoverschen Maschinenbau AG hat einen Vierzylinder-Viertakt-Dieselmotor mit 20 PS. Baujahr 1939“. In einem Pavillon zeigen dann die „Uneroiser Maisreppler“ wie man zu früheren Zeiten die Maiskolben von Hand bearbeitete und daneben bot die „Rumänienhilfe Kraichtal“ Weidenkörbe und Besen zum Verkauf.

Auf großes Interesse stieß zudem am Sonntag eine Demonstration früherer Ernten. Über ein Megaphon hatte Thomas Kayser die Gästeschar über die Vorgehensweise informiert. Dabei wurde aufgezeigt, wie in der „guten, alten Zeit“ der Boden mit Hacke, Pflug, Fräse oder Egge bearbeitet wurde und wie die nachfolgende Aussaat mit der Saatwanne von Hand bewerkstelligt wurde. Dabei zeigten die zusammen „140 Jahre alten Zugpferde“ Wolfgang Steinhilper und Berthold Feil von den Schlepperfreunden Kraichtal, wie der Pflug durch Manneskraft an Fahrt gewinnt. Da staunten die zahlreich anwesenden Gäste. Schließlich wurde aber auch demonstriert, wie es heute maschinell geht. Am Sonntagabend zogen die Verantwortlichen um die Vorstandsspitzen Marco Dennochweiler, Thomas Kayser, Wolfgang Steinhilper und Dieter Schmidt ein überaus positives Fazit. „Es hat alles gepasst“. Mit Sicherheit wird es ein nächstes Schleppertreffen geben, wird aus dem Lager der motivierten Kraichtaler Oldtimerfreunde berichtet. Diese zeigten sich bestens organisiert und wollen im nächsten Jahr auf dem Gelände des Rohrbacher Hofes zwischen Unteröwisheim und Bruchsal wieder einen „Tag der offenen Tür“ abhalten.

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1 Gedanke zu „Oldtimer- und Schleppertreffen als Publikumsmagnet“

  1. War eine sehr gelungene und professionelle Ausstellung, gerne wieder.
    Gefallen haben mir besonders die Porsche Traktoren, so wie der kleine Mini Porsche Umbau.
    Alles in allem ein super Event.

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