Neibsheim feiert 50 Jahre Partnerschaft mit Neuflize

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Eine Freundschaft, die unter widrigen Umständen begann und durch ihre Einmaligkeit besticht, dauert nunmehr 52 Jahre an. Das ist etwas Besonderes und muss gefeiert werden. Und das taten die Gäste aus Neuflize in Frankreich und die Neibsheimer Bürger gemeinsam mit einem großen Festakt, der das gesamte Wochenende andauerte.

90 Freunde aus der nordfranzösischen Region Grand Est, 30 Kilometer von Reims, waren angereist und brachten so ihre lange Verbundenheit zum Ausdruck. So verwundert es nicht, dass der Musikverein unter der Leitung von Dietmar Schulze den Abend in der Talbachhalle mit einem schwungvollen Medley aus französischen Ohrwürmern eröffnete.

„Angefangen hat alles mit André Petit, der bei der Neibsheimer Familie Strobel als Kriegsgefangener untergebracht war“, ließ Ortsvorsteher Michael Koch wissen. „Die Freundlichkeit und Offenheit, mit der die Familie den Fremden aufnahm, legte den Grundstein unserer Partnerschaft, die bis heute andauert“. Was nun so leicht daher komme, begann doch anfänglich mit Skepsis und Kopfzerbrechen, betonte Koch. „Beim Durchlesen der Briefe spürt man förmlich die Unsicherheit auf beiden Seiten, die nach und nach wich und heute auf Verständnis und Vertrauen basiert“. „Diese Partnerschaft ist außergewöhnlich und vertieft sich stets aufs Neue“. Zeichen dafür seien „die vielen gegenseitigen Besuche und gemeinsamen Ausflüge“, so der Ortsvorsteher. Als sehr befruchtend empfindet Koch, dass die Familien stets gegenseitig beieinander untergebracht waren.

Zu den Feierlichkeiten eingefunden hatte sich eine große Delegation an Honoratioren, angeführt vom amtierenden Bürgermeister von Neuflize, Romain Piatkowski, und begleitet vom Altbürgermeister Patrick Bonnard und Pfarrer Arnaud Toury.

Froh und dankbar zeigte sich Bürgermeister Michael Nöltner und brachte zum Ausdruck, wie sehr er von Stolz und Freude erfüllt sei. Viele seien angereist und das zeige, wie etwas anwuchs, das nunmehr auf 52 Jahre Beständigkeit zurückblicke und über Generationen hinweg Spuren hinterließ. „Was die Bürgermeister Emil Lescieux und Anton Hauk damals am 9. Oktober 1971 mit ihren Unterschriften besiegelten, dürfen wir getrost als Erfolgsgeschichte bezeichnen“, lobte Nöltner den Mut und die Weitsicht der beiden Stadtoberhäupter. Als sehr besonders bezeichnete er diese schon lange andauernde Lebendigkeit und Herzlichkeit. Es gehe mit der „gelebten Freundschaft eine Verbindung einher, die bereits in der dritten Generation“ bestehe und dankte allen für ihr Engagement. Musikalisch bereicherte der Gesangverein Büchig diesen denkwürdigen Abend mit zwei anspruchsvollen Liedbeiträgen. Mit leckeren Canapés und erfrischenden Getränken verschönten Neibsheimer Bürger den Festakt.

Bürgermeister Michael Nöltner beendete seine Rede mit dem Credo, das bezeichnend für dieses gelungene Treffen stand: „Hören wir nicht auf, diese Pflanze der Freundschaft zu pflegen“.

Text: Stadt Bretten

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