Bei einem großen Benefizspiel in der Saalbachhalle, sammelten die Handballer des TV Gondelsheim und ihre Gäste vom SG Pforzheim Eutingen Spenden für die Opfer der Hochwasserkatastrophe im August
Am Dienstagabend verwandelte sich die Saalbachhalle in Gondelsheim in eine Arena der Hoffnung und der Solidarität. Die Handballabteilung des TV Gondelsheim trat gegen die SG Pforzheim Eutingen zu einem Benefizspiel an, um Spenden für die Opfer der verheerenden Hochwasserkatastrophe vom August 2024 zu sammeln. Die Stimmung war großartig, die Menschen standen begeistert Seite an Seite, und der Sport wurde zur Bühne für die große und gute Sache.
Hintergrund des Abends ist die in der Region unvergessene Flutkatastrophe, die am 14. August besonders Gondelsheim und das benachbarte Heidelsheim schwer getroffen hatte. Mehrere tausend Kubikmeter Wasser überschwemmten innerhalb weniger Stunden die kleine Kraichgau-Gemeinde, setzten zahllose Keller und Häuser unter Wasser und hinterließen viele Menschen wohnungslos. Die Schäden sind auch Monate später noch sichtbar, doch ebenso präsent ist der Gemeinschaftsgeist, der sich in Veranstaltungen wie diesem Benefizspiel zeigt.
„Viele von unserer Mannschaft, darunter auch ich, waren vom Hochwasser im August betroffen“, sagte Timo Walz, Abteilungsleiter der Handballabteilung des TV Gondelsheim. Es sei für ihn eine Herzensangelegenheit gewesen, das Spiel zu organisieren und zu sehen, wie groß die Bereitschaft zur Unterstützung ist. Die SG Pforzheim Eutingen, die mehrere Ligen höher spielt, habe sich innerhalb von Minuten bereit erklärt, für den guten Zweck anzutreten. „Wir geben uns Null Chancen, aber darum geht es heute Abend nicht“, erklärte Walz mit einem Zwinkern, während er die Zuschauer in der gut gefüllten Halle begrüßte.
Alle, aber auch wirklich alle zogen an einem Strang. Die Schiedsrichter verzichteten auf eine Gage und leiteten die Partie ehrenamtlich, während Fanartikel gegen Spenden verteilt wurden. Belegte Brötchen, heiße Würste und Getränke fanden regen Absatz – alles, um die Spendenkasse der Gemeinde Gondelsheim zu füllen. Der Erlös des Abends kommt direkt den Flutopfern zugute, und selbst nach dem Spiel blieb die Solidarität spürbar: Die Gastmannschaft wurde auf eine Pizza zu „da Filippo“ eingeladen, um den Abend in freundschaftlicher Atmosphäre ausklingen zu lassen.
Bürgermeister Markus Rupp, der wegen einer schweren Grippe im Krankenstand war, ließ es sich nicht nehmen, seine Dankbarkeit auszudrücken: „Es tut als alter Handballer wirklich weh, bei diesem tollen Benefizspiel nicht dabei sein zu können.“ Er lobte das Engagement des TV Gondelsheim und betonte, dass es alles andere als selbstverständlich sei, dass ein Drittligist wie die SG Pforzheim Eutingen für den guten Zweck antritt. „Auch drei Monate nach der Katastrophe ist die Solidarität mit Gondelsheim noch immer hoch“, fügte Rupp hinzu.
Stellvertretender Bürgermeister Andreas Bürker, der den Abend mitgestaltete, erinnerte daran, wie wichtig menschliche Werte in schwierigen Zeiten sind: „In den letzten Wochen und Monaten gab es so viele Situationen, in denen man sagen musste: Hey, das Menschliche geht einfach vor.“
Das sportliche Ergebnis – eine 19:40-Niederlage für den TV Gondelsheim – war letztlich nur eine Randnotiz. Selbst Timo Walz hatte scherzhaft das Endergebnis fast perfekt getippt. Wichtiger war der gemeinsame Einsatz für eine gute Sache. Die Menschen von Gondelsheim und ihre Unterstützer zeigten eindrucksvoll, dass Gemeinschaft und Mitgefühl die stärksten Kräfte sind, um selbst große Herausforderungen zu meistern.