Kraichtal: Tag des offenen Denkmals war ein voller Erfolg

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Zahlreiche Besucher waren der Kultur auf der Spur

Unter dem diesjährigen Motto: „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“, beteiligte sich die Stadt Kraichtal gemeinsam mit dem Heimat- und Museumsverein Kraichtal am Aktionstag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Zahlreiche Besucher aus Nah und Fern fanden den Weg mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder per Pedes nach Gochsheim. Es war auch Vieles geboten. Der Sinnengarten am Kraichbach öffnetet seine Pforten und empfing kleine und große Gäste, wie immer sehr herzlich.

Karl Wilms, vom hiesigen Heimat- und Museumsverein, führte die Geschichtsinteressierten fachkundig durch die historischen Mauern und wusste so einige Anekdoten über das damalige Leben preis zu geben. Auch Bürgermeister Borho ließ es sich nicht nehmen und lauschte den Worten des Fachmannes. Alle horchten auf, als es um die Bestrafungen durch den Scharfrichter ging – Gochsheim hatte nämlich schon ab 1220 Stadtrecht, Marktrecht und das Recht der Blutgerichtsbarkeit. Das Renaissance-Schloss, in dem Albertina Sophie Esther –die letzte Rose von Eberstein- mit dem Herzog von Württemberg lebte, überraschte die Anwesenden immer wieder, besonders aber mit dem kleinsten, aber schönsten Zimmer: das Turmzimmer mit der goldverzierten Stuckdecke. In diesem Jahr zeigt die Wechselausstellung im 1. OG Unikate aus dem Jubiläumsstadtteil Münzesheim, der heuer seinen 1200. Geburtstag feiert. Ebenso kann eine der weltgrößten Bügeleisensammlungen (von Heinrich Sommer) bestaunt werden.

Der große Ritter und das Kettenhemd begeisterte meist die jüngeren Schlossbesucher. Ein maßstabgetreues Modell, in mühevoller Arbeit (insges. 1180 Arbeitsstunden) wurde von Hajo Rheinstädter zum 1200-jährigen Bestehen Gochsheims im Jahre 2004 gefertigt. Am Modell ist zu erkennen, das die ganze Schlossanlage einmal doppelt so groß war. Wer sich für die Steinzeit interessiert, kam im Archäologiezimmer voll auf seine Kosten. Dort sind Fundstücke wie ein Mammutzahn, Teile eines Feuertopfes und weitere Funde zu bewundern. Im zweiten OG kamen Kunstliebhaber ganz auf ihre Kosten, denn dort konnten die Werke von Professor Karl Hubbuch, Margarethe Krieger und Dr. Carl Krieger betrachtet werden. Alle Künstler haben Kraichtaler Wurzeln und auch hier gibt es eine interessante Wechselausstellung mit Werken von Margarethe Krieger über den Schauspieler Oskar Werner zu betrachten.

Auch die benachbarten Bäckereimuseen hatten ihre Türen, bei freiem Eintritt geöffnet.
Abgerundet wurde der Besuch in Kraichtals Museumsstädtchen bei einem Besuch im Schloss-Café auf der Sonnenterasse mit Blick auf die Kraichgauer Hügellandschaft oder im kühleren Gewölbekeller.

Bericht: Carmen Krüger

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