Kraichtal hält an Forderungen nach Realisierung der B35 Ost samt Querspange fest

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Bürgermeister, CDU und Freie Wähler fordern Umsetzung des Ostasts samt Anbindung an Kraichtal

Der mögliche Bau eines Ostasts der Bundesstraße 35 im Norden Bruchsal beschäftigt nicht nur die Menschen in der Barockstadt, sondern auch jene in den umliegenden Gemeinden, insbesondere in Ubstadt-Weiher und Kraichtal. Von einer solchen Straße erhofft man sich in den Rathäusern in Ubstadt und Münzesheim eine Entlastungswirkung für die vom steten Durchgangsverkehr betroffenen Ortskerne von Ubstadt, Unteröwisheim, Münzesheim und Oberacker. Der Ansatz der beiden Kommunen: Würde die B35 auf ihrer ursprünglich geplanten Trasse, entweder oberirdisch oder unterirdisch gebaut werden, könnte mit einer zusätzlichen Querspange ein Anschluss an die oft überlastete Landstraße 554 erfolgen.

Der Haken: Eine solche Querverbindung von etwa Unteröwisheim aus in Richtung der möglichen, zukünftigen B35 Ost ist derzeit weder geplant noch ein Thema für das Regierungspräsidium Karlsruhe als ausführende Behörde. Erst vor wenigen Wochen hatten die Planer dem Gemeinderat Bruchsal den aktuellen Sachstand dargelegt. Dieser Bericht machte deutlich, dass eine oberirdische Querung des Rotenbergs auf der ursprünglich geplanten Trasse aufgrund des massiven Eingriffs in Flora und Fauna als aussichtslos gelten dürfte. Selbst die alternative Tunnelvariante, die dennoch den Bau mehrerer, großer Brückenbauwerke mit sich bringen würde, wäre in ihrer ökologischen Bilanz ein tiefer Einschnitt in die bislang intakte Umwelt der Saalbachniederung, des Rohrbachtals, zahlreicher Biotope und Naturdenkmäler. Dies ging aus der Präsentation des entsprechenden Gutachtens klar hervor.

In keiner der vorgestellten Varianten wurde eine mögliche Querspange Richtung Kraichtal einbezogen, Gutachten über deren Machbarkeit oder umwelttechnische Auswirkungen existieren demnach nicht. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme sprechen Bürgermeister Tobias Borho, der CDU Fraktionsvorsitzende Dominik Zorn und Reinhard Müller von den Freien Wählern dennoch bezogen auf diesen Bypass von einer ökologisch verträglichen Tunnelvariante, forderten einen “offenen und ideologiefreien Blick” auf die Möglichkeit einer solchen zusätzlichen Trasse. Wie uns das Regierungspräsidium Karlsruhe allerdings auf Anfrage mitteilt, existieren derzeit keine Planungen für den Bau einer solchen Querverbindungen, demnach auch keine biologischen oder ökologischen Untersuchungen. Inwiefern eine kilometerlange Anbindung von Kraichtal aus an die B35 Ost, die ihrerseits in keiner der möglichen Varianten in ihren Umweltauswirkungen als unkritisch gilt, in diesem Fall “ökologisch vertretbar” wäre, geht aus der Stellungnahme nicht hervor.

Das Regierungspräsidium betonte zudem, dass die Abstimmung bezüglich einer Vorzugsvariante derzeit noch läuft, der Ostast der B35 keineswegs als gesetzt gilt. Möglich ist auch eine Untertunnelung beziehungsweise eine Ertüchtigung der innerstädtischen B 35 in Bruchsal oder auch die so genannte Nullvariante, sprich keinerlei Ausbau und Beibehaltung des Status Quo. Ob sich der Kraichtaler Traum einer Umgehung, den es schon seit bald 50 Jahren gibt, irgendwann erfüllen wird, bleibt also weiter ungewiss.

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6 Gedanken zu „Kraichtal hält an Forderungen nach Realisierung der B35 Ost samt Querspange fest“

  1. Das glaub ich erst, wenn ich’s sehr.
    Hier wurde doch immer auf Dinge gesetzt, die „derzeit nicht auf dem Plan sind“.
    Die beste Rechtfertigung dafür, nix zu machen.
    Ein wirkliches Konzept ist doch seit Jahrzehnten nicht zu erkennen.

  2. Bis das alles fertig ist, ist mein Leben vorbei.
    Danke für jahrzehntelanges „Planen“, Blubbern und Hinhalten!

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