Koi Netz hinnerm Hügel

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Die Jagd auf “weiße Flecken” im Mobilfunknetz ist eröffnet

Wer von uns kennt die Situation nicht. Mann sitzt im Auto, hat die Freisprecheinrichtung an und plötzlich ist der Gesprächspartner weg. Ein paar mal stottert es noch aus dem Lautsprecher, dann ist die Verbindung abgerissen. Der Mobilfunkempfang im Land der 1000 Hügel ist an manchen Stellen immer noch ein Sorgenkind. Ganz klar, die Situation war schon einmal deutlich schlechter, es gibt sie aber dennoch immer noch: Die berühmten weißen Flecken. Regionen in denen es kaum oder sogar keinen Netzempfang gibt. Über einen Kamm scheren lassen sich auch diese Gebiete nicht, schließlich Polen in Deutschland mehrere Mobilfunkanbieter um die Gunst der Kunden. Traditionell das stärkste Netz hat dabei die Telekom, in der Rangliste gefolgt von Vodafone und schließlich o2.

Pauschal lässt sich aber daraus nicht ableiten, dass man mit einem dieser Anbieter besser und mit dem anderen schlechter fährt, es kommt ganz auf die eigene Situation an. So finden sich in den Diskussionsgruppen der sozialen Netzwerke immer wieder Fragen von neu Zugezogenen, welches Netz am eigenen Wohnort am stärksten ist. Das muss dabei nicht zwangsläufig immer der Testsieger sein, in manchen Gebieten fährt man auch mit der Konkurrenz deutlich besser.

In unserer Redaktion hat zum Beispiel jeder einen anderen Anbieter, jeder dafür auch seine eigenen “Toten Zonen”, in denen er nicht zu erreichen ist und niemanden erreichen kann. Manchmal kann das sogar ganz befreiend sein, es gibt durchaus Momente in denen es von Vorteil ist überhaupt nicht erst erreichbar zu sein. So kommt man gar nicht erst in Versuchung auch noch die letzten freien Minuten des Tages mit Arbeit, E-Mails, überflüssigen Messenger-Nachrichten und Co zu stopfen.

Natürlich gibt es aber auch jene Momente, in denen man das Smartphone am liebsten entnervt gegen die Wand pfeffern möchte, wenn ein wichtiges Telefonat einfach abbricht oder einer der beiden Teilnehmer den anderen nicht mehr hört. Gerade in der Geschäftswelt ist ein sauberer Empfang daher ein echter Standortvorteil, dass weiß auch die Politik. Der Landkreis Karlsruhe möchte daher derzeit den realen Mobilfunkempfang auf Herz und Nieren testen. Nicht nur hochgerechnete, geschönte Werte erhalten, sondern harte Fakten. Quasi Butter bei die Fische oder Balken auf dem Smartphone.

In Zusammenarbeit mit der Breitbandkabel Landkreis GmbH (BLK) steht daher von Montag, 27. Juni, bis Samstag, 16. Juli, eine landkreisweite Messung der Mobilfunkabdeckung an. Rund 3000 Kilometer Straßennetz sollen zwei speziell dafür ausgerüstete Messfahrzeuge im Landkreis untersuchen. Vollgestopft mit jeder Menge Technik sollen sie die Netzabdeckung entlang der Straßen und Wege untersuchen und so ein klares Bild darüber erstellen, wo der Empfang gut oder wo akuter Nachholbedarf besteht.

Nach Auswertung der Ergebnisse kann dann entsprechend nachjustiert und der Ausbau der Infrastruktur angestoßen werden.

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2 Gedanken zu „Koi Netz hinnerm Hügel“

  1. Wohl wahr. Aber ich glaube nicht, dass „hier die Politik bescheid weiß“. Eher wissen die nix. Oder nur Dinge, mit denen man/frau sparen kann.
    Und wenn einer der weniger Masten ausfällt, geht wie grad gar nix.
    Es lebe das Festnetz!

    • Festnetz welches inzwischen größtenteils auch nur über das hiesige Internet funktioniert. Im Falle eines Ausfalls also schlicht Tot, wie hier in letzter Zeit ab und zu der Fall.
      „Nutzen Sie einfach das Mobilfunknetz im Notfall“ schallt es vom Anbieter – ein Scherzkeks.

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