Interessante Korrespondenz Margarethe Kriegers mit René de Obaldia

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In der aktuellen Museumssaison ist noch bis einschließlich November eine Auswahl des Zyklus „Der Hundertjährige“ von Margarethe Krieger zu sehen. Der französische Autor René de Obaldia lieferte dafür die literarische Vorlage. Er verstarb im letzten Jahr selbst über 100jährig, was den Anlass zur Ausstellung gab.

Bei den Vorbereitungen dazu fand die freie Kunsthistorikerin Eva Wick, die u. a. den Nachlass von Margarethe Krieger betreut, in Kriegers Buch „Der Hundertjährige“ einen Brief von Obaldia. Beim Lesen wird schnell klar, dass Obaldia und Krieger einen offenen und ehrlichen Kontakt pflegten. Krieger hatte im vorausgehenden Brief wohl kritische Worte zu Obaldias Buch „Exobiographie“ geäußert. Darauf entgegnet er: „Der Löwe ist tot, er kann sich nicht mehr verteidigen, schreibst du mir. Sich verteidigen wogegen? Ganz im Gegenteil dazu, was du denkst, glaube ich, dass sich der Löwe an den paar Seiten sehr erfreut hätte, die ich ihm in Exobiographie gewidmet habe; er hätte vor Freude gebrüllt.“ Beim „Löwen“ handelte sich um den Schauspieler Michel Simon, mit dem Krieger liiert war und so reagierte.

Die Übersetzung des Briefes aus dem Französischen stammt von Tina Ellis, Dankeschön dafür! Die Museen in Kraichtal-Gochsheim haben bis einschl. November sonntags von 13-18 Uhr geöffnet (Einlass bis 17:30 Uhr). Besuchen Sie auch die nahegelegenen Bäckereimuseen und das Schloss-Café.

Redaktion: Stadt Kraichtal / Carmen Krügeer

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