Stufen, Pfade und Wege locken im Eppinger Wald zu einer Abenteuerreise, die unvergesslich bleibt.
Es ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in der Region: der Eppinger Hardtwald, der sich im Südosten der Stadt, vorbei an Kleingartach, über Mühlbach bis an die Ausläufer von Kürnbach erstreckt. Dieser Forst ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert, denn hier haben sich herausragende Ereignisse der Geschichte zugetragen. An vorderster Stelle wären hier natürlich die Eppinger Linien zu nennen, eine Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert, die sich über eine Länge von 86 Kilometern von Weißenstein über Mühlacker, Sternenfels und Eppingen bis nach Neckargemünd erstreckt. Errichtet wurde der imposante Verteidigungswall von Ludwig Wilhelm von Baden, auch Türkenlouis genannt, um im Pfälzischen Erbfolgekrieg die Plünderung durch französische Truppen zu verhindern.
Mehr zur Geschichte der Eppinger Linien lesen Sie hier.
Teile dieser Anlage sind in dem besagten Waldgebiet bei Eppingen immer noch zu sehen. Die tiefen Gräben verlaufen seit mehreren hundert Jahren an ihrer ursprünglichen Stelle; teilweise sind sogar noch Befestigungen und Pfähle zu erkennen. In regelmäßigen Abständen fanden sich entlang der Linien auch in Blockbauweise errichtete Wachtürme. Einer davon, in Eppingen auch als Chartaque bekannt, ist als Nachbau auf historischer Gemarkung nahe dem Ottilienberg zu finden.
Mehr zum Waldfühlpfad Eppingen lesen Sie hier.
Doch nicht nur in geschichtlicher Hinsicht ist dieses Waldgebiet einzigartig, auch als Naherholungsgebiet mit vielen Angeboten und Möglichkeiten weiß es zu überzeugen. Besonders schön sind die vielen Wanderwege, die sich kreuz und quer durch den Forst ziehen. Einzigartig dabei ist die Eppinger Himmelsleiter, eine in den Waldboden eingelassene Treppe, die über unzählige Stufen hinauf auf den Ottilienberg führt. Wer sie bezwingt, wird mit einer wunderbaren Aussicht über die Stadt belohnt, und ein kleines Vesper im Schatten der mittelalterlichen Kapelle ist zudem ein tolles Erlebnis.
Einen Wandertipp entlang der Himmelsleiter lesen Sie hier.
Doch nicht nur oben auf dem Gipfel ist der Hardtwald ein wunderschönes Fleckchen Erde, sondern auch weiter unten im Tal. Der Jägersee, ein künstliches Gewässer, das inzwischen zur Heimat vieler wilder Tiere und seltener Pflanzen geworden ist, bildet den Ausgangspunkt des sogenannten Eppinger Waldfühlpfades. Ein interaktives Waldnaturerlebnis, das im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg im Jahr 2010 gestaltet wurde. Es gibt zahlreiche Stationen entlang des abwechslungsreichen Pfades, an denen der Wald in all seinen Dimensionen und Eigenschaften erlebt werden kann. Wie klingt der Wald, wie fühlt er sich an, wie schnell wächst Holz, wie weit können die Waldbewohner springen, wie bleibt die Natur im Gleichgewicht? Das sind nur einige Fragen, auf die es auf diesem liebevoll gestalteten Pfad Antworten gibt. Highlights sind ein Barfußpfad und ein hölzerner Steg quer durch ein Feuchtbiotop.