Vermutlich durch einen Blitzeinschlag geriet am frühen Samstagmorgen eine Halle auf dem Gelände eines ehemaligen Holzverarbeitungsbetriebes in Brand. Das Feuer breitete sich auf weiter Gebäude aus. Zwei Feuerwehrangehörige wurden vom Rettungsdienst versorgt. Ca. 30 Anwohner mussten zum Schutz ihre Häuser verlassen. Viele Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe waren am späten Freitagabend und frühen Samstagmorgen mit den Folgen eines Gewitters mit Sturm und Starkregen beschäftigt. Insbesondere im nördlichen und östlichen Landkreis haben die Feuerwehren umgestürzte Bäume beseitigt und vollgelaufene Keller leergepumpt. Kurz nach Mitternacht kam es zu zwei Bränden, die durch Blitzeinschlag verursacht wurden.
Im Stutenseer Stadtteil Friedrichstal wurde durch den Blitz der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses entzündet. Den Einsatzkräften der Feuerwehr war der Feuerschein der Dachfläche weithin sichtbar. Unter der Leitung des stellvertretenden Kommandanten Thomas Mack waren hier zwölf Feuerwehrangehörige aus Linkenheim-Hochstetten und 55 Einsatzkräfte aus Stutensee zum Löschen des Brandes vor Ort. Da die örtliche Drehleiter vom Standort Blankenloch bereits mit einem Löschfahrzeug auf dem Weg zum Großbrand in Weingarten war, mussten in Friedrichstal die Kollegen aus Linkenheim-Hochstetten mit ihrer Drehleiter aushelfen. Der Dachstuhlbrand konnte über die Drehleiter und durch Trupps im Innangriff schnell gelöscht werden. Zwei Bewohner der Dachgeschosswohnung wurden bei Bekannten untergebracht. Insgesamt waren elf Hausbewohner vom dem Brand betroffen und wurden vom Rettungsdienst und der DRK Bereitschaft betreut.
Viel aufwändiger und langwieriger gestalteten sich die Löscharbeiten in Weingarten. Auf dem Gelände eines ehemaligen Holzverarbeitungsbetriebes war es wohl durch einen Blitzeinschlag zu einem Brand gekommen. Eine Halle war beim Eintreffen der örtlichen Feuerwehr bereits im Vollbrand. Das Feuer breitete sich über weitere Gebäude und Hallen aus. Viele der Flächen in den Hallen waren zur Reparatur, Pflege und zum Abstellen von PKW’s, Wohnwagen und weiteren Fahrzeugen genutzt. Weitere Bereiche waren Produktionsflächen. Das Feuer konnte sich hier sehr schnell ausbreiten und die weiteren Gebäude gerieten in Brand. Von den über 10.000 qm großen Gebäuden ist ein Großteil vom Feuer beschädigt worden. Über die Integrierte Leitstelle Karlsruhe wurden weitere Einsatzkräfte von umliegenden Feuerwehren alarmiert. Der große Bedarf an Löschwasser konnte nur durch zwei leistungsstarke Versorgungsleitungen zu einem Bach sichergestellt werden. Hier verlegte die Feuerwehr Eggenstein-Leopoldshafen zwei Leitungen mit einer Länge von jeweils 800 m.
Unter der Leitung des Weingartener Feuerwehrkommandanten Günther Sebold kamen über 200 Feuerwehrangehörige aus den Feuerwehren Weingarten, Bruchsal, Walzbachtal, Karlsbad, Waldbronn, Ettlingen, Stutensee, Linkenheim-Hochstetten, Eggenstein-Leopoldshafen, Karlsdorf-Neuthard, Bretten und Philippsburg zum Einsatz. Die Berufsfeuerwehr Karlsruhe war mit dem Teleskopmast im Einsatz. Der Rettungsdienst, die DRK Bereitschaft Weingarten, die ASB Drohnenstaffel und Einheiten des Kreisverbandes des DRK waren mit 50 Personen im Einsatz. Max Gay als organisatorischer Leiter Rettungsdienst und Dr. Christoph Nießner als Leitender Notarzt waren für die Arbeit des Rettungsdienstes und der Helferinnen und Helfer verantwortlich. Die in Sicherheit gebrachten Anwohner wurden vom DRK in der Ringerhalle betreut und versorgt.
Zwölf Beamtinnen und Beamte der Polizei von den Polizeirevieren Karlsruhe-Waldstadt, Bruchsal und Bretten sowie von der Hundestaffel sperrten den Bereich ab und waren beim Evakuieren von angrenzenden Wohngebäuden behilflich. Fachberater des THW bereiteten den Einsatz von schwerem Gerät vor. Bürgermeister Eric Bänziger war ebenso vor Ort an der Einsatzstelle, wie Bezirksbrandmeister Jürgen Link und Kreisbrandmeister Jürgen Bordt. „Es hat sich von Vorteil gezeigt, dass das Land Baden-Württemberg auch für den Regierungsbezirk Karlsruhe eine leistungsfähige Teleskoparbeitsbühne beschafft hat. Mit diesem Spezialgerät konnten bei dem Brand große Wassermengen zum Löschen eingebracht werden“, erläuterte Bezirksbrandmeister Link. „Wir sind froh, dass sich der Wasserstand in der Walzbach durch die Regenfälle der letzten Tage so verbessert hat, dass auch genügend Löschwasser entnommen werden konnte“, berichtet Bürgermeister Bänziger zu der Sorge um eine ausreichende Löschwasserversorgung.
Die Feuerwehr hat das THW zur Unterstützung nachgefordert. Mit schwerem Gerät hat das THW die Hallen geöffnet und die Nachlöscharbeiten der Feuerwehr unterstützt. Diese aufwändigen Arbeiten werden noch weiter Einsatzstunden der Feuerwehrkräfte erfordern.
Text: Kreisfeuerwehrverband Landkreis Karlsruhe