Auftaktveranstaltung der Brettener Qualitätsoffensive mit der IHK stößt auf große Beteiligung
von Gülçin Onat – Stadtverwaltung Bretten
Dass sich das Konsum- und Einkaufsverhalten der Menschen radikal verändert hat, ist keine Neuigkeit. Eine Daueraufgabe bleibt es indes für Handel wie Gastronomie, Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Dies geschieht in Bretten nun im Rahmen einer Qualitätsoffensive für die Innenstadt, basierend auf dem Innenstadtberaterprojekt „Handel 2030“, das die Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe anbietet. Das Projekt steht allen interessierten Städten des Landkreises offen. Rund 20 Akteurinnen und Akteure des Brettener Einzelhandels fanden sich am vergangenen Donnerstag zur Auftaktveranstaltung im Brettener Rathaus zusammen. Bürgermeister Michael Nöltner machte sich nach der offiziellen Begrüßung an eine kurze Bestandsaufnahme. Er wolle in den Abgesang auf die Innenstädte und deren Verödung keinesfalls einstimmen, sagte er. „Unsere Innenstadt ist schön und soll auch zukünftig schön bleiben. Gemeinsam werden wir das angehen“, so der Bürgermeister. Die nun begonnene Qualitätsoffensive biete eine hervorragende Möglichkeit dafür, die vorhandenen Potentiale zu nutzen sowie nachhaltig und zukunftsfähig zu schärfen. Entscheidend sei, dass der Besuch der Innenstadt ein positives Erlebnis bleibe. „Dafür müssen das Gesamtbild und das Gesamtangebot stimmen“, sagte Nöltner.
Auch die Stadtverwaltung spiele hierbei eine wichtige Rolle. Sei es beim Baustellenmanagement, beim Parkplatzangebot oder bei der Durchführung zugkräftiger Veranstaltungen wie Weihnachtsmarkt, Weinmarkt oder Brettener Frühling. „Ich bin überzeugt: Das Miteinander von Einzelhandel, Gastronomie, der Stadtverwaltung und allen weiteren Akteuren kann wertvolle Impulse liefern“, fasste Bürgermeister Nöltner das Ziel des Projekts zusammen. Dieses wurde anschließend von IHK-Innenstadtberater Michael Rausch vorgestellt. „Wir müssen die Innenstadt als Ort der Begegnung begreifen“, sagte Rausch. Er selbst wolle mit seiner Erfahrung aus anderen Städten helfen, die Ziele gemeinsam zu erreichen. Dies seien unter anderem die Belebung der Einkaufsstraßen, die Aufwertung der Aufenthaltsqualität, die Steigerung der digitalen Sichtbarkeit sowie die Entwicklung von Events mit Sogwirkung für Menschen aus Bretten, aber auch Tagestouristen und Besucher aus dem Umland. Gerade der letzte Punkt wurde im Anschluss von den Anwesenden bereits rege diskutiert. Nathalie Dörl-Heby vom Amt Wirtschaftsförderung und Liegenschaften, die die Moderation der Veranstaltung übernahm, notierte Ideen und Wünsche der Einzelhändler an einer Pinnwand. Bei einem Workshop Ende Oktober sollen die Diskussionen vertieft werden und in konkreten Maßnahmen münden.
Ebenfalls Teil der Qualitätsoffensive sind mehrere sogenannte „Schaufenster-Checks“ mit einer Kölner Einzelhandels- und Marketing-Expertin. Bis Jahresende ist zudem ein zweiteiliger Workshop mit Ziel, die digitale Sichtbarkeit der in der Innenstadt ansässigen Gewerbetreibenden zu erhöhen, geplant. Ein großer Wunsch der Anwesenden war es, zu den weiteren Veranstaltungen auch die Gastronomie mit ins Boot zu holen. Denn der gemeinsame Tenor war klar: Eine zukunftsfähige und liebenswerte Brettener Innenstadt ist nur im Schulterschluss aller relevanten Akteure möglich.