Flehinger Edeka wird zum CAP-Markt

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Weitere Niederlassung des Inklusionsprojekts in der Region feiert Eröffnung

Wenn eine Supermarkt-Filiale eröffnet wird, geschieht das normalerweise gänzlich ohne Pomp und Gloria. Türen auf, fertig. Beim neuen CAP-Markt in der Region, betrieben durch die multicap gGmbH, einer 100 %-igen Tochter der Lebenshilfe Bruchsal-Bretten e. V., sieht die Sache dann offenkundig etwas anders aus. Drei Bürgermeister, ein Oberbürgermeister, diverse Geschäftsführer, ein Vertreter des Landratsamtes und mehr ließen es sich nicht nehmen, am Donnerstagnachmittag die kleine Freistunde auf dem Parkplatz in der Attenbergstraße zu besuchen. Bunte Luftballons, Sekt-Orange, ein rotes Flatterband, Häppchen und mehr ließen darauf schließen, dass hier nicht einfach nur eine X-beliebige Discounter-Filiale an den Start geht. Tatsächlich ist das Konzept der Cap Märkte einzigartig. Als Leuchtturmprojekt der Inklusionsbewegung arbeiten hier Menschen mit und ohne Behinderung Seite an Seite zusammen und das zu völlig regulären Konditionen, alle erhalten beispielsweise die selben Löhne. Zwar gibt es beim Aufbau eines solchen Marktes Fördergelder, ebenso werden die Löhne der Mitarbeitenden mit Handicap bezuschusst, ansonsten muss der Betrieb aber ganz regulär wie jeder andere auch haushalten und wirtschaften.

Ob das hier im interkommunalen Gewerbegebiet von Oberderdingen, Sulzfeld und Zaisenhausen gelingen wird, muss nun die Zeit zeigen. In enger Nachbarschaft, beispielsweise zur lange etablierten Aldi-Filiale, gibt es durchaus Konkurrenz als Alternative für die Kundschaft. Die Dimensionen des neuen Cap Marktes sehen aber äußerst vielversprechend aus. 1200 m² Fläche, über 12.000 Artikel, viele Bio Artikel und Markenprodukte, die es nebenan nicht gibt. Dazu kommen eine Niederlassung der Bäckerei Thollembeek und der Metzgerei Vogt, integriert direkt in den Markt. Auch deren Geschäftsführer Marc Thollembeek und Mathias Lang waren bei der großen Eröffnung am Donnerstagnachmittag zugegen. Bürgermeister Thomas Nowitzki zeigte sich erleichtert, dass mit dem Cap Markt ein Nachfolger für den zuvor aufgegebenen Edeka Markt gefunden werden konnte. Dessen Pächter Ingo Faber hatte sich dazu entschieden, den Markt nicht weiterführen zu wollen.

Doch nach einigen Wochen Umbauzeit und einer stattlichen Investitionen in Höhe von etwa 1,5 Millionen € hat die neue und größte Filiale des Cap Markt-Netzes der Multicup gGmbH nun für die Kundschaft geöffnet. Nach den Filialen in Dettenheim und Graben Neudorf ist das neue Projekt der Lebenshilfe-Tochter deren bis dato größter Wurf, wie der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Deuschle und Vorstand Robin Kaupisch bei ihren Grußworten hervorhoben.

Mit dem völlig barrierefrei errichteten Markt werden nun zusätzliche neun Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geschaffen, damit der Grundgedanke der deutschlandweit existierenden Cap Märkte weiter verfolgt und umgesetzt. Als Franchisegeber kann die Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Süd eG zwischenzeitlich eine beeindruckende Bilanz ziehen. So gibt es zwischenzeitlich weit über 100 Filialen, in denen etwa 1500 Menschen beschäftigt sind.

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2 Gedanken zu „Flehinger Edeka wird zum CAP-Markt“

  1. Wir haben in Forst auch einen CAP-Markt. Kein Discounter im Umkreis ist sauberer, gepflegter und penibler geführt als der CAP. Das Person hilfsbereit und stets freundlich. Da könnte sich so mancher Aldi, Lidl, Penny, Netto,…ein Beispiel nehmen.

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