A Mordsgaudi trotz 3G und Maske – Östringen feiert Oktoberfest
Der Östringer Waldbuckel am Freitagabend. In Scharen strömen die Menschen – die Damen gekleidet in Dirndl, die mitunter tiefe Einblicke gewähren, die Männer in Lederhosen und Karos jeder Farbe – in das Festzelt am Waldstadion des FC Östringen. Überall wird gejubelt und gelacht, die Freude über die Neuauflage des schmerzhaft vermissten Oktoberfestes ist greifbar, ja in der Tat riesengroß. Inmitten der fröhlichen Schar steht ein Mann, dem dennoch die Anspannung vom Gesicht abzulesen ist. Mit klarem Blick und hellwach im Verstand wacht Finanzvorstand Admir Spahic über das Geschehen. Als Hygienebeauftragtem obliegt es mitunter ihm, die Einhaltung der Corona-Regeln an diesem Abend zu überwachen. Und die haben es in sich. Die Auflagen für die Durchführung der Veranstaltungen sind hoch, die Gäste dürfen das Zelt nicht über den gleichen Weg verlassen wie sie es betreten haben, es gilt eine konsequente Masken Pflicht – im Grunde überall, außer direkt am Tisch und zudem selbstredend die obligatorische 3G Regel. Freundlich aber gründlich kontrollieren die Mitarbeiter der eigens hierfür angeheuerten Sicherheitsfirma also Nachweise über eine erfolgte Genesung, Impfung oder eine tagesaktuelle Testung. Wer über nichts davon verfügt, hat direkt vor Ort die Möglichkeit, sich im kleinen Zelt neben dem großen Zelt sofort testen zu lassen, dafür stehen 3 geschulte Mitarbeiter eines Dienstleisters zur Verfügung.
Maske auf, Nachweis sowie Ausweis zücken und ein blaues Band ums Handgelenk legen lassen. Wer diese Schritte erfolgreich absolviert, taucht direkt ein in die fröhliche und anheimelnde Atmosphäre eines waschechten Oktoberfestes. Leicht hat es sich das Vorstandsteam des FC mit dem Event nicht gemacht, schließlich ist die Organisation einer solchen Festivität durch die vielfältigen Auflagen eine echte Herausforderung und mitunter auch ein Drahtseilakt. 30 FCler helfen an den Festabenden aus, sorgen für die Einhaltung der gültigen Regeln und stemmen ganz nebenbei auch noch die logistische Herausforderungen des Service. Bis zuletzt lief die Suche nach Hilfskräften für das Oktoberfest, schließlich steht und fällt alles mit den emsigen Bedienungen. Hintergrund auch hier die aktuellen Corona-Auflagen: Gäste dürfen ausschließlich am Platz bedient werden.
Für die Gäste spielt sich ohnehin an diesem Abend alles am Platz ab, abgesehen von maskierten Gängen zur Toilette oder zur Raucherpause vor dem Zelt, ist das kleine Stück Bierbank bzw. Biertisch die Bühne für Ihr persönliches Oktoberfest. Hier und nur hier, darf getanzt, gesungen, gespeist, getrunken und gefeiert werden.
Den Gästen scheint das aber keine Probleme zu verursachen, wo man auch hinsieht, überall gelöste und fröhliche Gesichter. Als dann um 20 Uhr die Grombacher die Bühne betreten und den All-Time-Klassiker “Vogelwiese” anstimmen, steigt die Stimmung auf einen ersten Höhepunkt. “Auf die Vogelwiese ging der Franz, weil er gern einen hebt…” Das lassen sich die Östringer nicht zweimal sagen und erheben kollektiv ihre Maßkrüge zu einem fröhlichen und stoischen Gruß – allen Einschränkungen zum Trotz, auf ihren FC und kämpferisch der Zukunft entgegen.