Erstmalig im Landkreis Karlsruhe – Ubstadt-Weiherer Ortsteil als geplanter Schauplatz für queere Rechte
Im Sommer 2020 wurde die Idee zur Dorfpride geboren, einer Veranstaltung die sich im Sinne des Christopher-Street-Day für die Rechte der Lsbtqia* – Bewegung insbesondere im ländlichen Raum einsetzt. Die Abkürzung steht dabei laut Dorfpride-Website -für lesbisch, schwul, bi+, trans*, queer, intergeschlechtlich, asexuell und agender.
Die Forderungen der in Mühlhausen gegründeten Initiative umfassen ein Maßnahmenpaket für den Schutz und die Unterstützung queerer Menschen, darunter gezielte Gewaltprävention und Opferhilfe, flächendeckende Beratungsstellen, die Schaffung von safer spaces auch in ländlichen Gebieten, spezialisierte Jugendarbeit sowie Weiterbildung und Sensibilisierung relevanter Berufsgruppen, um Diskriminierung aktiv entgegenzuwirken.
Herzstück der Bewegung ist die jährlich stattfindende Veranstaltung Dorfpride, die zuletzt in Ketsch im Rhein-Neckar-Kreis ausgetragen wurde. Die sechste Ausgabe soll nun nach Angaben der Veranstalter am 31. Mai 2025 erstmals im Landkreis Karlsruhe stattfinden. Wie aus einer Pressemitteilung des Organisationsteams hervorgeht, ist dabei Zeutern als Austragungsort vorgesehen. Mit der Demonstration möchte die Dorfpride ein Zeichen für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt setzen – auch im ländlichen Raum.
Geplant ist demnach ein Programm, das um 12 Uhr mit einem Meet & Greet auf dem Oberdorfplatz beginnen soll. Um 14.30 Uhr sollen Redebeiträge die Kundgebung eröffnen, bevor die Demonstration ab 15.30 Uhr durch den Ort führt. Der Abschluss ist um 18 Uhr erneut auf dem Oberdorfplatz vorgesehen.
Ob und wie die Veranstaltung tatsächlich in dieser angedachten Form umgesetzt werden kann, kann von kommunaler Seite in dieser Form noch nicht bestätigt werden. Nach Rückfrage bei der Gemeinde Ubstadt-Weiher gab das Ordnungsamt an, bislang keine Kenntnis von der Veranstaltung zu haben. Auch könnte die Nutzung des Oberdorfplatzes schwierig werden, da dieser im Zuge der laufenden Umgestaltung der Ortsmitte Zeutern noch für geraume Zeit eine große Baustelle bleiben wird. Das Organisationsteam der Dorfpride räumt auf seiner Webseite auch ein, dass Gespräche mit Bürgermeister und Ordnungsamt noch ausstünden.
Die Veranstalter betonen in der an unsere Redaktion verschickten Pressemitteilung, dass die Entscheidung für Zeutern auf Rückmeldungen aus der queeren Community basiert. Das Ziel der Veranstaltung sei es, nicht nur auf Diskriminierung und Gewalt gegen queere Menschen aufmerksam zu machen, sondern auch fehlende Strukturen im ländlichen Raum anzusprechen.
Ob die Pläne wie angekündigt umgesetzt werden können, wird sich wohl in den kommenden Monaten zeigen. Bis dahin bleibt abzuwarten, ob Veranstalter und Gemeinde sich auf ein passendes Konzept verständigen können.