Katharina Kornelius aus Odenheim feierte ihren hundertsten Geburtstag
Von Wolfgang Braunecker / Stadt Östringen
Im Östringer Stadtteil Odenheim konnte jetzt unlängst Frau Katharina Kornelius geb. Krapp ihr einhundertstes Lebensjahr vollenden. Im Rahmen eines kleinen Empfangs in der örtlichen Mehrzweckhalle galten der Jubilarin nun die guten Wünsche zahlreicher Verwandten, Freunde und Bekannten. Gleichsam „nach Noten“ mit flotter Polkamusik gratulierte bei der Veranstaltung die Bläsergruppe Čočky Břicha, bei der mit Christian Stier und Andre Stier auch zwei Enkel der hochbetagten Odenheimerin mitspielen.
Ortsvorsteher Gerd Rinck, mit der Jubilarin seit seinen eigenen Kindertagen bestens bekannt und befreundet, übermittelte zum besonderen persönlichen Ehrentag die herzlichen Glückwünsche der politischen Gemeinde und rückte bei seiner Ansprache unter anderem auch die deutlichen Parallelen zwischen dem Leben von Katharina Kornelius und der wechselvollen Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert in den Blick. So seien nach Rincks Worten gerade auch ihre Jahre als Jugendliche beziehungsweise junge Erwachsene „sehr schwierige Zeiten“ gewesen, geprägt vor allem vom Kriegsgeschehen und von den Entbehrungen in der Phase des Wiederaufbaus.
Ortsvorsteher Rinck dankte Katharina Kornelius stellvertretend für alle Menschen ihrer Generation dafür, „dass sie mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg den Grundstock dafür gelegt hat, dass die „Nachwachsenden“, somit Kinder, Enkel und Urenkel, schon sehr bald wieder in geordneten Verhältnissen aufwachsen und leben durften“.
Unter Anspielung auf den für die deutschen Nachkriegsjahre mitunter verwendeten Begriff des Wirtschaftswunders sagte Rinck, es sei indessen „kein Wunder“ gewesen, „das so einfach eingetreten ist, vielmehr waren es die Menschen wie die Jubilarin, die kräftig mit angepackt hatten und mit ihrem Fleiß und ihrer Beharrlichkeit, aber auch mit ihrer Bescheidenheit für diesen Aufschwung gesorgt haben. Dafür großen Dank und großen Respekt!“
Rührig und agil ist Katharina Kornelius zeitlebens geblieben und so wunderte es anlässlich der Feier zu ihrem hundertsten Geburtstag auch nicht, dass sie „das Schaffen“, wie man die Arbeit umgangssprachlich auch nennt, als ein stets wichtiges Elixier gegen vorzeitiges Altern bezeichnete.
Katharina Kornelius lebt bis heute in ihrem Eltern- und Geburtshaus in der Utestraße. Nach der Schulzeit arbeitete sie kurze Zeit in der Zigarrenindustrie, während des Zweiten Weltkriegs bei den örtlichen Bolichwerken, wo damals Rüstungsgüter produziert wurden, und schließlich nach Kriegsende bis zum Eintritt in die Rente bei der ebenfalls ortsansässigen Zigarrenfabrik Hass & Derst.
1948 gab Katharina Kornelius ihrem Ehemann Emil das Ja-Wort zum Lebensbund, aus dem die Töchter Marianne und Hannelore hervorgingen. Vier Enkel, sechs Urenkel und mittlerweile sogar auch schon zwei Ururenkel sind inzwischen der ganze Stolz der Jubilarin.
Eine besondere Leidenschaft von Katharina Kornelius, die schon viele Jahre dem Odenheimer Obst-, Wein- und Gartenbauverein als Mitglied angehört, gilt seit jeher der Arbeit auf dem Feld, im Weinberg und im häuslichen Garten. Genau dorthin lud sie nun bei ihrer Geburtstagsfeier auch die Bläsergruppe Čočky Břicha zu einer „Musikprobe im Grünen“ ein.
