Das Memory-Café gibt auf

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Den Lockdown nicht überstanden – Nach knapp 33 Jahren schließt Bruchsals legendäres Nachtcafé

Seit 1989 gibt es im Bruchsaler Gewerbegebiet Stegwiesen die Institution schlechthin im überschaubaren Nachtleben der Stadt. Als eine der wenigen After-Hour-Bars in der Region bietet das Memory-Cafe seinen Gästen ein warmes Plätzchen, wenn alle anderen Wirte schon längst die Stühle hochgestellt haben. Von 21 Uhr am Abend bis 5 Uhr am frühen Morgen kann man hier bereits seit fast drei Jahrzehnten die Nacht zum Tage machen.

Als Nachfolger der liebevoll „Hüttle“ genannten Blockhütte die es zuvor schon seit 1978 gab, übernahmen schließlich die beiden griechischen Freunde und Geschäftspartner Nico und Pano den Laden. Sie machten daraus mit dem Memory-Cafe eine Partylocation der anderen Art.  Jeden Tag kann hier von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang gefeiert werden. Mehrere DJ`s sorgen von Beginn an für gute Stimmung und spielten ab dem Jahr des Mauerfalls Hits wie „Das Omen“, „Love is a shield“ oder „Funky Cold Medina“. Nachtschwärmer von überall her kommen seither nach Bruchsal um gepflegt „durchzumachen“.

2018 übernahm Andrè Singer das Memory und führte es bis – ja, bis Corona kam. Durch die unfreiwilligen, fortwährende Schließung im Zuge des Lockdowns kam das kleine Café in Schieflage, so dass Andrè nun keine andere Wahl blieb. „Leider werden auch wir diese schreckliche Corona Zeit nicht überstehen….. Wir danken allen Gästen für die schöne Zeit…. Bleibt alle gesund Euer Memory Team“, mit diesen Zeilen verabschiedet sich André, der seit November nicht einen einzigen Gast im Memory bedienen durfte. Wie er uns telefonisch verraten hat, wird er sich komplett aus der Gastronomie zurückziehen und Bruchsal in Richtung südlicher Landkreis Karlsruhe verlassen. Die Suche nach einem neuen Pächter für das Memory hat bereits begonnen, wie erfolgreich sie in Zeiten des stetig wiederkehrenden Lockdown sein wird, steht wohl in den Sternen.

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