Wieder gibt es ein Maislabyrinth auf dem Lämmlehof in Flehingen und wieder ist es spektakulär
von Stephan Gilliar
Egal wie oft Steffen Hofmann es mir auch erklärt, ich werde es wohl nie vollständig kapieren. Ich versuche es dennoch wiederzugeben.. Um eine komplexe Grafik, ein Motiv mit vielen Details in ein Maisfeld zu schneiden, braucht es wohl jede Menge modernster Technik. Am Anfang wird das gewünschte Bild am Computer erstellt und schließlich eine Software damit gefüttert, die dieses Bild mit Hilfe von satellitengestützten Navigationsdaten in eine Fahrtroute für den Traktor umwandelt. Im Cockpit gibt man dann quasi nur noch Gas während die computergestützte Lenktechnik den Rest erledigt und mittels GPS-Navigation die Formen des vorher gespeicherten Bildes abfährt und dabei nur eine Fehlertoleranz von wenigen Zentimetern aufweist. Heftig, was sich in der Landwirtschaft so technologisch getan hat. Mein Ansatz wäre gewesen, aus dem Gedächtnis mit dem Rasenmäher in den jungen Mais zu fahren und zu hoffen, dass das, was am Ende dabei rauskommt, zumindest im Groben meiner Vorstellung entspricht. Ich gebe zu, die Erfolgschancen stehen bei Steffens Herangehensweise deutlich höher.
Wie dem auch sei, er hat es wieder einmal geschafft. Wie auf dem Luftbild ersichtbar, steht in diesem Jahr eine riesengroße Kuh auf dem etwa fünfeinhalb Hektar großen Maisfeld neben dem Milchhof Lämmle-Hofmann. Im Vergleich zu dem Friedenssymbol von 2022 ist damit der Schwierigkeitsgrad im diesjährigen Maislabyrinth meiner Meinung nach deutlich gestiegen. Anstatt vieler rechter Winkel, gibt es im Wesentlichen lange und verschlungene Linien, die sich das Gedächtnis vermutlich nicht wirklich gut einprägen kann. Die ganze Form ist so konfus, dass die wilde Irrfahrt entlang der in den Mais geschlagenen Wege einen Orientierungssinn voraussetzt, der nicht von schlechten Eltern ist .
Wer sich der Herausforderung stellen möchte, kann dies ab dem 29. Juli tun. Täglich von 10 bis 20 Uhr ist das Maislabyrinth auf dem Lämmlehof bei Flehingen geöffnet. Wie immer funktioniert das Ganze auf Vertrauensbasis, eine Do-It-Yourself-Eintrittskasse steht direkt am Eingang des Irrgartens. Wie jedes Jahr gibt es natürlich auch wieder ein spannendes Rätsel, viele Quizfragen die es im Zuge der Durchwanderung der XXL-Kuh zu lösen gilt.
Das Labyrinth ist in diesem Sommer übrigens nicht die einzige Attraktion auf dem Lämmlehof, einen Hinweis auf das nächste große Event hat Steffen bereits dezent und bescheiden meterhoch mit dem Traktor in den Acker gefräst. Am 9. September steht hier wieder das Open Air Konzert “Rock die Weide” an, mit dem immer wieder schönen Untertitel “Wenn Dorfkinder feiern..”. Auf der Bühne stehen dann die Herrschaften von Neun9Live, der Headliner ist wie im Vorjahr der harte Haufen von Donnerbalken.
Fürs Tierwohl wäre es wohl schon besser, wenn da die Kühe aus dem Stall stünden.
Die stehen selten mitten im Maisfeld
Die Kühe stehen auf der Weide und nicht im Mais. Das weiß man.
O RLY??