Die Wanderwege rund um Gondelsheim bieten jedem etwas
Wer die kleine Kraichgau-Gemeinde Gondelsheim besser kennenlernen möchte, der kommt um Heinz Rätz nicht herum. Seit 80 Jahren lebt er schon in seinem Heimatdorf und kennt hier jeden Winkel und jede Ecke in und auswendig. Hier gibt es noch echte Geheimnisse zu entdecken, geschichtsträchtige Orte – nicht nur in Gondelsheim selbst, sondern auch um das Dorf herum. Da wäre z.b. der Bonartshäuserhof, übrigens älter als Gondelsheim selbst, der Erdbeerhof, das Dossental und die längst vom Antlitz der Erde verschwundene Wüstung Gillingen.
Um ein Gefühl für das Gondelsheim von Heinz Rätz zu bekommen, empfiehlt es sich auf Wanderschaft zu gehen und eine (oder am besten gleich alle drei) Wanderrouten zu erkunden, die sich das Gondelsheimer Urgestein ausgedacht und erarbeitet hat. Jede der drei Routen, die zwischen 8 und 9 Kilometer lang sind, ist ein Rundwanderweg und führt den Wanderer über eine abwechslungsreiche Strecke, schlussendlich wieder zum Ausgangspunkt zurück. Wir wollen die drei Strecken im Folgenden kurz vorstellen, die Details, Wegstrecken und Kartenausschnitte, finden Sie dann unter diesem Link auf der Webseite der Gemeinde.
Route 1 – Der Riedwiesenweg
Rundweg | 8,5 km |
Wanderzeit | ca. 2,5 Std. |
Höhenmeter (Kraichgaublick) | ca. 235 m ü. NN |
Höhenunterschied | ca. 75 m |
Markierung | RW 1 |
Rastplatz | Kraichgaublick |
Abkürzung (Bruch, Heckenlehrpfad ohne Kraichgaublick) | 7,5 km |
Wanderzeit | ca. 2 Std. |
Die erste Route, der sogenannte Riedwiesenweg, ist eher etwas für bewölkte bzw. nicht ganz so heiße Tage. Die Route führt über weite Teile über offenes Feld und bietet kaum Schutz vor der Sonne – im Gegenzug wird man dafür aber mit einem herrlichen Ausblick über Gondelsheim und die umliegenden Dörfer belohnt. Wem die 235 Meter über dem Meeresspiegel – der höchsten Erhebungen dieses Weges – nicht hoch genug sind, der hat die Möglichkeit noch sehr viel weiter aufzusteigen. An der Sternwarte Gondelsheim besteht die Möglichkeit nicht nur auf Gondelsheim hinabzublicken, sondern auch hinauf zu den Sternen.
Neben dem jährlichen Tag der offenen Tür hat die seit 1985 bestehende Warte auch zu besonderen Anlässen wie etwa einer Sonnen- oder Mondfinsternis geöffnet, aber auch an jedem ersten Mittwoch eines Monats, falls klarer Himmel herrscht. Die Route führt bis hinauf zur Sternwarte und dann weiter über Feld und Wiesen zum sogenannten Kraichgaublick. Die kleine Schutzhütte für Wanderer direkt am Rande des Hofforlenwaldes, ist eine tolle Gelegenheit um ein Vesper zu verzehren und etwas zur Ruhe zu kommen. Anschließend geht der Weg wieder entspannt talwärts, am Bonarthäuser Hof vorbei zurück nach Gondelsheim.
Route 2 – Der Karrheckenweg
Rundweg | 9,0 km |
Wanderzeit | ca. 2,5 Std. |
Höhenmeter (Grillhütte) | ca. 241 m ü. NN |
Höhenunterschied vom Start | ca. 80 m |
Markierung | RW 2 |
Rastplatz | kurz vor dem Erdbeerhof |
Startpunkt für den zweiten Rundwanderweg aus der Feder von Heinz Rätz ist der Gondelsheimer Rathausplatz. Von hier aus verlassen wir Gondelsheim durch die Brunnenberghohle und steigen bis auf 241 Meter zum Waldrand auf. Von hier bietet sich ein tolles Panorama über Teile Gondelsheims und Neibsheim. Aufmerksame Wanderer können auf der nachfolgenden Strecke, einige sehr alte und seltene Grenzsteine entdecken und studieren.
Weiter geht die Reise zum sogenannten Dreimärker, einer seltenen Gelegenheit gleichzeitig in drei verschiedenen Gemeinden zu stehen. Der Stein markiert genau die Stelle, an der Gondelsheim, Bretten – Diedelsheim und Walzbachtal – Jöhlingen aufeinander treffen. Die Route führt nun wieder talwärts am Erdbeerhof und am Römerbrunnen vorbei. Kurz vor dem Erdbeerhof gibt es einen kleinen aber feinen Rastplatz für eine gemütliche Pause, bevor der Weg schließlich an der Kraichgauschule vorbei wieder am Rathausplatz endet.
Route 3 – Der Mühlenweg
Rundweg | 8,0 km |
Wanderzeit | ca. 2,0 Std. |
Höhenmeter (Grillhütte) | ca. 250 m ü. NN |
Höhenunterschied vom Start | ca. 90 m |
Markierung | RW 3 |
Rastplatz | Bänke stehen bei der Antoniuskapelle und an der Grenze zum Lehrwald. |
Die dritte Route nimmt ihren Anfang erneut am Rathausplatz. Von hier aus geht es entlang der Bruchsaler Straße und dem historischen Löwenthor, über das Schloss und die Mühlstraße hinaus zum Wald. Nach einiger Zeit verlassen wir vorübergehend die Gondelsheimer Gemarkung und orientieren uns in Richtung der Neibsheimer Antonius Kapelle. Die Bänke vor dem kleinen Gotteshaus laden zum Verweilen ein und bieten einen traumhaft schönen Blick auf den Brettener Stadtteil Neibsheim.
Nun überqueren wir das Michental und erreichen den Brettener Stadtwald, von wo aus man bei guter Sicht bis zum Nordschwarzwald blicken kann. Der Weg führt nun nicht nur weiter Richtung Diedelsheim, sondern auch zurück in die Bronzezeit. Im Lehrwald stoßen wir auf das Diedelsheimer Hügelgrab, welches auf 1500 Jahre vor Christi Geburt datiert wurde. Von hier aus ist noch ein Abstecher zum Weckerlesbrünnle empfehlenswert, bevor der Marsch schlussendlich wieder in Gondelsheim am Rathausplatz endet.