Abschalten, Träumen, Genießen

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Matthias Böhringers Wandelkonzert begeistert erneut

Einmal mehr verstand es der musikalische Leiter des Wandelkonzertes, Matthias Böhringer, am Sonntag in Gochsheim ein Programm zusammenzustellen, das den Zeitgeist trifft. Das Motto: LEBEN! wurde bewusst ausgewählt, um nach zweijähriger Zwangspause im ersten Block mit Bachs „Jesu bleibet meine Freude“ einzuleiten aber auch über Trauer und Zuversicht zu singen.

„Musik verbindet“ so die Kernbotschaft, auch wenn es ob des Kriegsgeschehens seit 89 Tagen auf europäischem Boden auch einen „tristen Walzer“ des finnischen Komponisten Sibelius zu hören gab. Coronabedingt gab es die „kleine Bewirtung“ in handlichen Genuss-Tüten, ausgestattet mit Kraichtaler Secco, salzigem Laugengebäck und einer süßen Versuchung aus dem Schokoladen-Hause Schell (Cassis-Tahiti Vanille Trüffelpraline).

Die Besucher „wandelten“ nach Block eins in der Martins-Kirche, begleitet von der Eurovisionsmelodie eines Bläserquartetts in zwei Gruppen los und verzehrten die Köstlichkeiten entweder im Graf-Eberstein-Schloss oder in der Gasse auf der Schlossmauer unterm Kastanienbaum. Auch der kurzzeitig einsetzende Nieselregen tat der Stimmung in der Gasse keinen Abbruch. Werke in sechs Sprachen vorgetragen und aus einer Zeitspanne vom 15. Jahrhundert bis heute wurden zum Besten gegeben. Französische Klänge, über die wichtigen Dinge im Leben (Wein, Schinken und Gesang) hallten durch den Ort, ebenso wie spanische Musik, bei der jedes Bein zu wippen oder gar tanzen anfing – ein Genuss für alle Sinne.

ProVocal sang über die Liebe, die Sonne, die Poesie oder über Träume aller Art bspw. dem vom Fliegen. Im Rittersaal des Schlosses warteten fröhliche Klänge des Bläserquintetts mit Polka, Tango, Bolero, Walzer und Rumba auf die wandelnden Besucher, die neben der Musik auch der Kunst und Historie Zeit widmeten. Percussion vom Feinsten gab es im 2. OG, neben Kunstwerken vom Prof. Karl Hubbuch und Margarethe und Carl Krieger. Gegen 20 Uhr trafen sich Alle gemeinsam wieder in der Kirche zum großen Finale. Mit dem „Ungarischen Tanz Nr. 1“ von Johannes Brahms sowie dem nachfolgenden spanischen Feuertanz „Danza Ritual del Fuego“ wurde der vierte und letzte Programm-Block im Zeichen der Freiheit eingeläutet. Bürgermeister Borho bedankte sich an dieser Stelle beim musikalischen Leiter des Abends und gratulierte Matthias Böhringer zur Wiederwahl zum Musikalischen Direktor des Badischen Chorverbandes e. V.. Meisterchor proVocal Münzesheim und „das Andere“ Orchester (Sinfonieorchester an der Dualen Hochschule BW in Karlsruhe) liefen ein letztes Mal mit „Spirit of Brotherhood“ (Musik: Matthias Böhringer, Text: Dirk Solte) zu Hochform auf.

Wer bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Gänsehautmomente hatte, der kam nun voll und ganz auf seine Kosten. Dieses Konzert, das Impulse zum Nachdenken gab und den Wunsch nach Frieden, der die Völker seit Jahrhunderten vereint, sehr präsent machte, klingt in den Köpfen und Herzen der Besucher sicher noch lange nach. Schade für alle, die nicht dabei sein konnten. Ein besonderes Dankeschön geht an alle Akteure vor und hinter den Kulissen, besonders aber an Matthias Böhringer, der das Konzept des Wandelkonzerts in Kraichtal-Gochsheim entwickelt und zu einem großen Erfolg gemacht hat.

Text und Bild: Carmen Krüger / Stadt Kraichtal

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