In Michaels “Badischer Hof” in Sulzfeld finden Fleischliebhaber ein Zuhause
Wer Michael das erste Mal in seinem Element erlebt, der weiß sofort: Der Man kann ein Schnitzel so richtig windelweich klopfen und wenn es sein muss das Hackfleisch für die Bolognese mit bloßen Händen pressen. Michael Pflüger ist gelernter Metzgermeister, ein Schrank von einem Kerl und seit einigen Jahren Wirt in der Gaststätte “Badischer Hof” in Sulzfeld. In seiner Küche setzt er auf bodenständige Hausmannskost und nicht zuletzt auf üppige Portionen. Egal wie hungrig man bei Michael eintrifft, am Ende spannt der Ranzen und der oberste Hosenknopf muss gelockert werden. Genau das schätzen seine Gäste an ihm – sieht man sich die einschlägigen Bewertungen im Internet auf Google, TripAdvisor und Co an, so kommt der Badischer Hof bei mehreren hundert Rezensionen auf gute 4,5 von 5 möglichen Sternen. Gelobt werden durch die Bank die großen Portionen, der gute Geschmack, das Ambiente und das nette Team.
Das wollten wir selbst einmal erleben und statteten dem badischen Hof an einem Donnerstag im September einen Besuch ab. Weil das Wetter es locker hergab, nahmen wir im großen Biergarten, der sich hinter dem rötlich gestrichenen Gebäude verbirgt Platz. Hier gibt es viele kleine lauschige Ecken, eine tropische Bar mit bequemen Ledersesseln und durch alte Bäume auch Schutz vor der heißen August-Sonne. Richtung Herbst nimmt man am besten unter einem Sonnenschirm Platz oder zieht sich einen Schutzhelm auf, andernfalls riskiert man die eine oder andere Kastanie mit dem Schädel abzufangen. Donnerstag ist Schnitzeltag im badischen Hof, hier gibt es unter anderem ein Schnitzel mit Brot für weit unter zehn Euro. Gesehen und bestellt. Nach einer Weile landet es vor uns auf dem Tisch: Ein riesiges Schnitzel, in der Pfanne angebraten und optisch ein echter Hingucker. Am Geschmack gibt es nichts auszusetzen, eine zarte Butternote, die Panade kross und das Fleisch angenehm zart im Mund.
Kein Wunder, mit Fleisch kennt sich Gastwirt Michael Pflüger schließlich gut aus. Als gelernter Metzgermeister weiß er eben worauf es ankommt und hat so ein Händchen für Fleischeslust jeder Art. Die Speisekarte zeigt diesbezüglich auch ganz klar wo der Bartel den Most holt. Es gibt zwar auch ein paar vegetarische Gerichte, ansonsten sind im badischen Hof sattelfeste Karnivoren gefragt. Die Sommerkarte z.b. setzt durchgehend auf Fleisch und sogar in den allermeisten Salaten verbirgt sich Fisch oder Fleisch in unterschiedlichen Mengen und Ausprägungen. Klassiker im badischen Hof sind aber definitiv die Schnitzel und die Zwiebelrostbraten, hier lassen die Rezensionen der Gäste keine Zweifel offen. Bei den Portionen hat man die Wahl zwischen klein und normal. Wenn wir das für Sie aber bitte noch übersetzen dürften: Klein bedeutet groß, normal bedeutet extrem groß.
Nach dem Essen nimmt sich Michael noch ein paar Minuten Zeit um unsere Fragen zu beantworten. Seit knapp sechs Jahren ist er nun schon Wirt im badischen Hof, davor stand das Traditionsgasthaus einige Jahre leer. In den letzten Jahrzehnten haben sich einige Inhaber hier die Klinke in die Hand gegeben – so fand sich an der Hauptstraße 93 bereits eine Hausbrauerei, ein italienisches Restaurant, eine Metzgerei und mehr. Seit Michael übernommen hat, boomt der Laden sichtlich, zumindest bis zum März diesen Jahres. Die Corona Pandemie hat auch ihn eiskalt erwischt, wochenlang musste er den badischen Hof komplett schließen. Als am 18.Mai die Gastronomie in Baden-Württemberg teilweise wieder eröffnen durfte, lief das Geschäft in den folgenden Wochen aber nur zögerlich an – zu groß war die Verunsicherung bei vielen Gästen. Mittlerweile sind sie aber fast alle wieder da, sieht man vom reduzierten Platzangebot ab, hat sich die Lage im badischen Hof fast wieder normalisiert. Nur eines schmeckt Michael Pflüger überhaupt nicht: Überbordende und immer weiter zunehmende Bürokratie raubt ihm derart viel Zeit, dasser nur noch mit einer 70 Stunden Woche der vielen Arbeit Herr werden kann.
Aber was soll’s – nur ned huddle und nur ned bruddle, das weiß der hünenhafte Metzgermeister, der ursprünglich aus Ölbronn – dort wo sich Kraichgau und Stromberg aneinander schmiegen kommt – nur zu gut. So reicht er uns die Pranke und verschwindet wieder in seine Küche um Schnitzel in rauen Mengen zu klopfen – der heutige Schnitzeltag hat ja gerade erst begonnen.
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Als Vorsitzender vom einzigen Rostbratenverein aus Zaisenhausen kann ich dem nur zustimmen. Einfach klasse….
http://www.rostbratenverein-zaisenhausen.de
Na da haben mein Mann u ich demnächst essen zu gehen bei Michael 😂bisher kennen wir das Lokal nicht nur von positiven Hören. Also Michael bis dann… u wünschen dir bis dahin weiterhin alles gute trotz corona 🙄u gut Glück 🍀