Nach dem Kicken geht’s zu Gunther

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Viele kennen ihn noch vom Strandhaus am Hardtsee – Seit Oktober schwingt Gunther Martin nun den Kochlöffel im Clubhaus des FV Viktoria

Kochen, das ist Gunthers Welt. Praktisch überall hat der immer gut gelaunte Bobrigga Ur-Kraichgauer schon die Töpfe klappern lassen. Mit dem Partyservice hat er bereits während seiner Zeit beim Bund begonnen und ist nebenbei auch immer dabei geblieben – quasi ein Bund fürs Leben. Mitte der Achtziger hat er den Beruf des Kochs dann hochoffiziell an der damaligen Autobahnraststätte West bei Bruchsal erlernt, damals übrigens durchaus noch Gastronomie im gehobenen Rahmen, manche mögen sich daran erinnern. Küchenluft hat er danach unter anderem in den Kantinen der Hauptpost am Karlsruher Europaplatz, in der Kantine der SEW oder auf der Sulzfelder Ravensburg geschnuppert. In Ubstadt-Weiher dürfte er bereits vielen als Wirt des Strandhauses am Hardtsee ein Begriff sein – von 1995 bis 2007 war die kleine Gaststätte direkt am Strand der Weiherer Riviera sein Zuhause.

Im vergangenen Spätjahr hat Gunther nun in der Vereinsgaststätte des FV Viktoria Ubstadt am Klaus Federolf – Stadion den griechischen Wirt Kostas und seiner Frau Afroditi beerbt. Hier fühlt sich der leidenschaftliche Guggenmusiker, der in der fünften Jahreszeit ordentlich zusätzliches Gschäft mit seinen Hardtseeguggan hat, rundum wohl. Draußen wird gekickt, drinnen wird gekocht – mit den 93 Jahre alten Viktorianern hat Gunther einen verlässlichen und guten Partner gefunden. Auch die Kicker des FV wollen Ihren Gunther zwischenzeitlich nicht mehr missen. Nach den Spielen der Oldies der AH Mannschaft am Mittwoch oder am Donnerstag bei den Youngstern, trifft sich im Anschluss Gott und die Welt bei Gunther in der Vereinsgaststätte, nicht zuletzt deswegen hat er diesen Hallen auch den Namen Gunther’s Treff verpasst. Auch das Wochenende gehört selbstverständlich zu den heiligen Reliquien eines jeden Fußballers zwischen Konstanz und Kiel. Sonntag ist Fußball, fertig, aus, Ende. Dazu gehört selbstredend hier und da ein wenig Frühschoppen und die eine oder andere Feierstunde nach einem Sieg, oder notfalls auch nach einer Niederlage. Fußball und Feiern gehört eben untrennbar zueinander.

Gunther ist hier als geselliger Mensch ganz in seinem Element. Wenn die Bude voll ist, pendelt er zwischen Herd und Stammtisch hin und her, hält wenn es geht ein Schwätzle mit seinen Gästen und freut sich über das gute Miteinander im Verein. Die letzten Monate allerdings waren für den erfahrenen Gastronomen mehr als bitter. Die Corona Krise hat ihm nicht nur finanziell massiv zugesetzt, sondern auch hier und da an der Lebensfreude genagt. Keine Spiele auf dem grünen Rasen, kein fröhliches Miteinander, stattdessen an manchen Tagen gähnende Leere in der Gaststube – so haben sich das Gunther und seine Frau Sandra, ein echtes Zeidama Original nicht vorgestellt. Seit den Lockerungen für die Gastronomie kehren zwar ganz allmählich die Gäste wieder zurück in die Kolpingstraße, doch dabei noch eher zurückhaltend. Desinfektionsspender neben der Tür, Maske bis an den Tisch, Mindestabstände zu anderen Gästen – für Manche steht dieses Prozedere einem unbeschwerten Besuch vermutlich noch im Weg.

Bei unserem Debüt in Gunthers Treff haben uns die Einschränkungen allerdings nicht weiter gestört. Der große Gastraum und die große Terrasse lassen reichlich Abstand zu, dennoch sitzt man weiterhin mitten im Geschehen. Spätestens wenn Sandra dann Gunthers Holzfäller-Steak oder das gut durchgeklopfte Cordon bleu serviert, sind die meisten Sorgen ohnehin vergessen. Hier macht sich Gunthers jahrzehntelange Erfahrung als Koch einfach bezahlt, die Qualität der Speisen wird nach unserer subjektiven Wahrnehmung durchgehend als sehr gut bewertet. Sogar Spezialitäten, die man sonst im Kraichgau eher selten findet, hat Gunther in seinem Repertoire. Saure Nierle mit Bratkartoffeln und das auch noch für deutlich weniger als einen Zehner…. Fans der deftigen Küche kann bei Gunther definitiv geholfen werden.

Wenn die Umstände im Land endlich wieder zur Normalität zurückfinden, plant Gunther schon jetzt wieder so einiges. Gesellige Sommerabende vor dem Pavillon am Stadion, Livemusik und eine Neuauflage des Oktoberfestes des FV. Ob das in diesem Jahr allerdings noch klappen wird, ist noch alles andere als in Stein gemeißelt – Corona lässt grüßen.

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