Gemeinschaftsausstellung des Museumsnetzwerks Kraichgau feierlich eröffnet

|

von Carmen Krüger / Stadt Kraichtal

Mit einer feierlichen Veranstaltung wurde am Freitag, 10. Januar die erste gemeinsame Wanderausstellung des 2022 gegründeten Museumsnetzwerks Kraichgau im Stadtmuseum Sinsheim eröffnet. Zahlreiche geladene Gäste, darunter der Landtagsabgeordnete Hermino Katzenstein sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur und Gesellschaft, nahmen an der Eröffnung teil. Den Auftakt bildeten die Begrüßungen durch Oberbürgermeister Marco Siesing und den Sinsheimer Museumsleiter Dario Miericke, der einen launig-kurzweiligen Einblick besonders auf die Aktualität des Themas gewährte. In ihrem Grußwort von Seiten des Museumsnetzwerks betonte die Brettener Museumsleiterin Linda Obhof die Bedeutung der Kooperation zwischen den regionalen Museen, Archiven und kulturellen Institutionen

Die Ausstellung mit dem Titel „Gerechter Zorn? 500 Jahre Bauernaufstand im Kraichgau“ widmet sich einem historischen Thema, das die Region maßgeblich geprägt hat. Sie beleuchtet die Ereignisse rund um die Bauernaufstände von 1525, die als eine der größten sozialen Erhebungen in der deutschen Geschichte gelten, und wirft dabei auch Fragen nach sozialer Gerechtigkeit, den damaligen Lebensbedingungen und den langfristigen Auswirkungen auf die Gesellschaft auf.

Die Eröffnung bildete den Auftakt für die Ausstellung, die bis zum 9. Februar 2025 im Stadtmuseum Sinsheim zu sehen sein wird, bevor sie als Wanderausstellung durch die Region zieht. Vom 21. Februar bis 16. März 2025 wird die Ausstellung im Graf-Eberstein-Schloss zu sehen sein.

Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung erwartet eine spannende Reise durch die Geschichte des Kraichgaus im frühen 16. Jahrhundert. Originalobjekte, interaktive Stationen und anschauliche Repliken geben einen lebendigen Einblick in das Leben der Menschen zur Zeit der Bauernaufstände. Besondere Aufmerksamkeit gilt den historischen Persönlichkeiten wie Anton Eisenhut, einem Pfarrer aus Eppingen, der zu den zentralen Figuren des Aufstands zählte. Die Ausstellung macht es sich zur Aufgabe, nicht nur die historischen Fakten zu vermitteln, sondern auch die Lebenswelt und die Beweggründe der Aufständischen zu beleuchten.

Ein besonderer Höhepunkt der Ausstellung sind interaktive Elemente, die es den Besucherinnen und Besuchern ermöglichen, sich mit Mythen und Fakten rund um die Bauernaufstände auseinanderzusetzen. In der sogenannten „Mythen-Metzgerei“ können populäre Vorstellungen von der damaligen Zeit hinterfragt und mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen abgeglichen werden.

Die Ausstellungseröffnung wurde von einem vielseitigen Rahmenprogramm begleitet. Neben Redebeiträgen und einem musikalischen Auftakt hatten die Gäste die Gelegenheit, an einer ersten Führung durch die Ausstellung teilzunehmen. Die Resonanz war durchweg positiv und viele der Anwesenden äußerten sich begeistert über die professionelle Umsetzung und die Relevanz des gewählten Themas.

Das Museumsnetzwerk wurde mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit in der Region zu stärken, Synergien zu schaffen und die kulturellen Schätze des Kraichgaus stärker sichtbar zu machen. Mit der Ausstellung „Gerechter Zorn? 500 Jahre Bauernaufstand im Kraichgau“ setzt das Museumsnetzwerk Kraichgau ein starkes Zeichen für die Bedeutung gemeinsamer Projekte in der Region und lädt die Bevölkerung ein, sich auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit zu begeben. Die Ausstellung ist nicht nur ein Blick zurück, sondern auch ein Anstoß, über Fragen der Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Wandel nachzudenken.

Die Ausstellung wird nach ihrer Station in Sinsheim in den kommenden Monaten an verschiedenen Orten im Kraichgau zu sehen sein. Weitere Informationen zu den Standorten und Begleitveranstaltungen sind auf der Website des Heimatverein Kraichgau e.V. erhältlich.

Vorheriger Beitrag

1255 Jahre Sinsheim – Eine Stadt feiert

Schreibe einen Kommentar

Liebe Leser/innen, bevor Sie nun Ihren Kommentar absetzen, hier noch ein paar kurze Hinweise: Unsere Kommentarspalte ist nicht die Bruddelecke. Konstruktive und reflektierte Meinungen sind uns willkommen, Gemotze ohne Substanz dagegen nicht. Bleiben Sie fair, bleiben sie freundlich. Beleidigungen, Herabwürdigungen, überzogene Polemik oder unbelegte Behauptungen / Unterstellungen werden von uns weder veröffentlicht noch gibt es eine Diskussion darüber. Danke! Zum Datenschutz: Wir speichern über die von Ihnen übermittelten Angaben weder personenbezogene Daten oder IP-Adressen, noch werden Cookies gesetzt. Weitere Informationen finden sie in unserer Datenschutzerklärung