Im Wald der stillen Seen

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Die Drei-Seen-Tour zwischen Oberderdingen und Sternenfels führt Sie nicht nur durch eine wunderschöne Landschaft, sondern auch durch eines der letzten Waldgebiete im Kraichgau, in dem absolute Ruhe herrscht.

Wir haben uns bereits so sehr daran gewöhnt, dass wir es kaum noch wahrnehmen: das niemals abreißende Rauschen unserer Straßen und Verkehrswege, von denen wir – wenn es schlecht läuft – in Zukunft eher noch mehr als weniger bekommen werden. Achten Sie einfach einmal bewusst darauf, wenn Sie den nächsten Spaziergang unternehmen oder mit Ihrem Hund eine Runde durch den Wald oder die Natur drehen. Fast überall werden Sie aus irgendeiner Richtung das Rauschen einer Straße hören – mal leiser, mal lauter, begleitet uns dieses ständige Summen bis in den letzten Winkel unseres Hügellandes.

Klar, Wind und Luftdruck spielen natürlich auch eine Rolle und entscheiden mit darüber, wie weit der Schall getragen wird. Doch die Suche nach einem Fleckchen Erde, an dem Sie wirklich noch die oft beschriebene himmlische Ruhe erleben können, gestaltet sich im Jahr für Jahr dichter besiedelten Kraichgau zunehmend schwieriger.

Einen Spaziergang möchten wir Ihnen heute daher besonders ans Herz legen. Die Route führt Sie durch ein Gebiet, das bislang fast immer von den Geräuschen der äußeren Welt verschont geblieben ist. Hier findet man sie tatsächlich noch: die Ruhe des Waldes. Dieses Stückchen Erde liegt im bewaldeten Dreieck zwischen Oberderdingen, Freudenstein und Sternenfels. Im Westen erhebt sich das Derdinger Plateau Horn mit seiner Weitsicht über die Ebene, im Osten öffnet sich das Land in Richtung Zabergäu.

In diesem Landschaftsschutzgebiet, das sich durch ein gut ausgebautes Netzwerk an Wanderwegen auszeichnet, finden sich gleich drei wunderschöne Seen, alle mitten im Wald gelegen. Das Herzstück ist der Kraichsee, ein ursprünglich von den Mönchen aus Maulbronn und Herrenalb im Mittelalter angelegter Fischweiher, in dem die Glaubensbrüder Fische für den klösterlichen Bedarf züchteten. Ein „Mönch“ steht übrigens immer noch im Kraichsee: ein steinerner Überlauf, den man tatsächlich „Mönch“ nennt, auch wenn er nicht in einem Kloster zu Hause ist.

Von hier aus führen Wege in alle Himmelsrichtungen. Sie können zum Beispiel dem Kreisbach bis zu seinem Ursprung, der Quelle bei Sternenfels, folgen. Wenn Sie sich für diese Variante entscheiden, streifen Sie die Ausläufer eines großen Wildgeheges, in dem Sie mit etwas Glück prächtiges Rotwild beobachten können. Zudem führt diese Route am Trinkwaldsee vorbei, einem deutlich kleineren Gewässer als der Kraichsee, das jedoch idyllisch gelegen ist und mit ein paar schönen Bänken zum stilvollen Rasten einlädt.

Alternativ können Sie in Richtung Derdinger Horn weiterwandern. Die Aussicht von diesem Plateau ist wirklich atemberaubend schön. Zudem gibt es hier viele Infotafeln mit Wissenswertem zum Weinbau und einen kleinen Spielplatz für Kinder. Mit der himmlischen Ruhe ist es auf dem gut frequentierten Plateau jedoch schnell vorbei. Deshalb empfehlen wir Ihnen vielmehr eine Wanderung zum Bernhardsweiher. Auch dieser kleine Teich mitten im gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet wurde vor etwa 700 Jahren von Mönchen zur Fischzucht angelegt. Der See ist ein sogenannter Himmelsteich, denn er wird fast ausschließlich durch Regenwasser gespeist. Fische gibt es hier durchaus noch, doch die Fischzucht spielt längst keine Rolle mehr. Stattdessen hat sich die Natur diesen Ort weitgehend zurückerobert. Wenn Sie auf einer der höher gelegenen Bänke Platz nehmen und ganz still verweilen, werden Sie bei passender Witterung von herrlich rot schillernden Libellen besucht.

Überhaupt empfehlen wir Ihnen, diese Wanderung in Stille zu absolvieren. Es ist eine fantastische Gelegenheit, die Ruhe der Natur vollumfänglich zu genießen. Sie werden bemerken, wie ungewohnt die Stille um Sie herum erscheint, nachdem wir Tag für Tag gelernt haben, mit dem allgegenwärtigen Lärm zu leben. Bleiben Sie im Moment, bei sich selbst und im Hier und Jetzt. Achten Sie auf die Geräusche der Natur, die eigenen Schritte, die eigene Atmung und erleben Sie mit etwas Glück ein paar unverfälschte Momente reiner Achtsamkeit. Für eine solche Erfahrung gibt es kaum einen besser geeigneten Ort als dieses herrliche Fleckchen himmlischer Stille mitten im Hügelland.

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1 Gedanke zu „Im Wald der stillen Seen“

  1. Vielen Dank für die 3- Seen Wanderung. Zweimal hier entlang gelaufen. Start jeweils am Derdinger Horn. Ziel: Sternenbuckel (Sternenfels), so die Bezeichnung meines ehemaligen Vorgesezten eines Derdinger Traditionsunternehmens.,
    Und manch Mitwanderer staunte über die Schönheit abseits der Brusler Umgebung.

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