Zu Besuch auf der XXL-Baustelle am Bruchsaler Bahnhof
19 Uhr am alten Bruchsaler Güterbahnhof. Schichtbeginn für Sascha und seine Kollegen der Karlsdorf-Neutharder Firma CafPro. Nacht für Nacht werden hier auf der aktuell größten Baustelle der Stadt im wahrsten Sinne des Wortes Berge versetzt. Es gilt die gigantischen Mengen an Aushub, die beim Bau der Bruchsaler Bahnhofsunterführung angefallen sind von der Baustelle abzutransportieren. In einer konzertierten Aktion arbeiten Mann und Maschine zusammen, um diesen logistischen Kraftakt innerhalb möglichst kurzer Zeit zu stemmen. 12 Kippsattel-Laster, ein jeder mit einer Nutzlast von 25 Tonnen, sind nonstop im Einsatz um die enormen Mengen mehrerer zehntausend Tonnen Bruchsaler Grunds fortzuschaffen. Um den Verkehr und die alltäglichen Abläufe in der Stadt nicht zu beeinträchtigen, wird ausschließlich in der Nacht gearbeitet.
Ein 30 Tonnen Kettenbagger und ein 30 Tonnen Radlader mit einem Schaufelvolumen von 15 Tonnen, verladen die zu kleinen Bergen angehäufte Erde eng getaktet auf den nicht abreißenden Konvoi aus Lastwagen. Insgesamt 20.000 Tonnen Aushub werden innerhalb von nur zehn Tagen auf diese Art und Weise ins benachbarte Philippsburg transportiert. Dort wird die Erde genutzt um den Baugrund für die Errichtung des neuen Logistikzentrums auf dem ehemaligen Gelände der Salmkaserne hochwassersicher zu erhöhen. Bei dem Material handelt es sich um Aushub der im technischen Jargon zwar als belastet, aber nicht als gesundheitsgefährdend gilt. Der Boden enthält unter anderem auch Spuren von Arsen, das in geringen Konzentrationen praktisch überall auf der Welt im Boden zu finden ist. Das Bodenmaterial wurde deshalb mit den technischen Werten Z1.1 und Z 1.2 klassifiziert, bei dessen Verwendung laut Umweltministerium Baden-Württemberg ein Mindestabstand zum Grundwasserpegel eingehalten und auf gute hydrologische Verhältnisse geachtet werden muss. Damit diese Vorgaben strikt umgsetzt werden, sorgen Vertreter zweier, externer und unabhängiger Ingenieursbüros – sowohl in Bruchsal als auch in Philippsburg – für die lückenlose Dokumentation von Transport und Ausbringung gegenüber den Behörden des Landkreises.
Die Umwelt-Bilanz des Einsatzes fällt im Vergleich zu anderen denkbaren Szenarien im Zuge der Auftragsvergabe übrigens gut aus. So muss der Aushub nur über eine vergleichsweise geringe Strecke von rund 22 Kilometern transportiert werden – oder einfach gesagt: Bruchsal hat Aushub abzugeben, Philippsburg braucht selbigen – eine klassische Win-Win-Situation.
Noch bis kommende Woche Mittwoch werden Nacht für Nacht 3000 Tonnen Bruchsaler Untergrund abtransportiert, dann ist die Mammutaufgabe geschafft. Auch an der Bahnhofsunterführung wird indes emsig gearbeitet. Eine Fertigstellung und die Öffnung für Fußgänger ist bis Ende 2020 vorgesehen.
Transparenz: Die Firma CafPro ist vor einigen Jahren aus dem Unternehmen Gredler & Söhne heraus entstanden, mit welchem wir wiederum eine Geschäftsbeziehung hinsichtlich der Schaltung von Werbeanzeigen für Brennholz und Baumpflege führen. Dieser Beitrag wurde weder redaktionell abgestimmt noch in irgendeiner Art und Weise bezahlt oder anderweitig vergütet.