Mit klarem Blick, einem kritischen Resümee und einem hoffnungsvollen Ausblick auf das Kommende, stimmte Ubstadt-Weihers Bürgermeister Tony Löffler seine Bürgerinnen und Bürger auf das neue Jahr ein.
Stimmengemurmel in der großen Sport- und Kulturhalle in Ubstadt-Weiher am Freitagabend. In einer langen Schlange stehen die Menschen an um sich zum einen ein paar persönliche Glückwünsche für das neue Jahr von Schornsteinfegermeister Jörg Harlacher, unterstützt von seiner Tochter Sissi abzuholen, aber auch Bürgermeister Tony Löffler die Hand zu schütteln, ganz so wie es die Tradition will. Plötzlich ertönt eine bonbonfarbene Gummibärchen-Stimme aus dem Lautsprecher, fordert die Gäste auf, ihre Plätze einzunehmen. Wie sich später herausstellen sollte, eine künstliche Stimme aus der KI-Retorte – einer jener Neuerungen, die – wie Bürgermeister Tony Löffler später ausführt – sowohl für Herausforderungen aber auch mögliche Lösungen stehen könnte.
Nach der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste, darunter auch der Bundestagsabgeordnete Olav Gutting, Amtskollege Andreas Glaser aus Bruchsal, zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinderates, der Kirchen, der Vereine, der Schulen, der Blaulichtfamilie, der Institutionen und viele weitere mehr, ließ Tony Löffler die Ereignisse des vergangenen Jahres in einer animierten Diashow auf der großen Leinwand vor den Augen der mehreren hundert Gäste vorüber ziehen. In seinen anschließenden Ausführungen ging das Gemeindeoberhaupt auf die Problemstellungen der zurückliegenden und insbesondere kommenden Zeit ein, darunter als globales Problem die Klimakrise, Kriege und Konflikte, sowie aber auch im lokalen der Fachkräftemangel oder die zunehmende Überforderung von Städten und Gemeinden durch überbordende Auflagen und kaum noch zu bewältigender Bürokratie. Es würde einfach immer schlimmer, man müsse sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren können, so Tony Löffler weiter.
Einen großen Überblick über alle aktuellen kommunalen Themen und Entwicklungen gab der Bürgermeister im Anschluss zum Besten. Dazu zählten Bauvorhaben, wie beispielsweise der Ausbau schneller Glasfaserverbindungen, neuer Verkehrswege, Wohngebiete- und Gewerbeflächen, aber auch Neuanschaffungen für den Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr, der Ausbau der Kapazitäten in der Kinderbetreuung, der ärztlichen Versorgung in allen vier Ortsteilen sowie Infrastrukturprojekte wie der Hochwasserschutz.
Interessant auch die statistischen Einblicke in die Entwicklung der Bevölkerung in Ubstadt-Weiher sowie seiner Stadtteile. Demnach nahmen die Einwohnerzahlen leicht zu, was allerdings durch den Zuzug neuer Einwohnerinnen und Einwohner zu erklären sei. Die Geburtenrate in Ubstadt-Weiher könne die örtliche Sterberate nicht ausgleichen, so Tony Löffler. Demnach steige auch das Durchschnittsalter in der Gemeinde weiter an.
Doch auch wenn Teile der Rede Löfflers von Sorgen durchzogen waren, richtete das Gemeindeoberhaupt den Blick aber auch optimistisch auf das Kommende. Mit dem Einsteinschen Zitat “In der Mitte von Schwierigkeiten liegen auch die Möglichkeiten”, gab er den Bürgerinnen und Bürgern auch ein paar positive Denkanstöße mit auf den Weg. “Vier Teile, ein Ganzes. Zusammen sind wir mehr als die Summe unserer Teile.” Löffler endete seine Rede mit einem flammenden Appell an alle Wählerinnen und Wähler, von ihrem Stimmrecht bei den anstehenden Europawahlen, den Kreistagswahlen und den Gemeinderatswahlen am 9. Juni Gebrauch zu machen. Mit aufbrandendem Applaus quittierte das Publikum Löfflers abschließenden Wunsch: “Wir wünschen Ihnen so viel Erfolg, wie man braucht, um zufrieden zu sein und nur so viel Stress wie man verträgt, um gesund zu bleiben. Wir wünschen so wenig Ärger wie möglich und so viel Freude wie möglich, um all diese Tage glücklich zu sein.”
Im Anschluss schnitten der Bürgermeister, Vertreter des Gemeinderates und der Ehrengäste die große Neujahrsbrezel an, um anschließend zum lockeren Teil des Abends überzugehen. Musikalisch untermalt wurde der Neujahrsempfang 2024 der Gemeinde Ubstadt-Weiher durch das Trompetenensemble der Musik- und Kunstschule sowie durch den Neujahrsgruß der Kirchen, überbracht durch Diakon Frank Fischer sowie einem kurzen Grußwort von Olav Gutting, Mitglied des deutschen Bundestages.
Wir backen weiterhin nur die größten Brezeln 🤪😜😝