Weihnacht in der alten Stadt

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Ein warmer und goldener Advent in Bretten

Was hat Bretten, was einfach keine andere Stadt im Kraichgau auch nur ansatzweise zu bieten hat? Eine schnuckelige, gemütliche und liebenswerte Altstadt zum Niederknien! Der USP, das Killer-Feature schlechthin, ist und bleibt dabei der alte Marktplatz, der es irgendwie schafft, zu jeder Jahreszeit wie ein Magnet die Menschen, nicht nur aus Bretten, sondern auch aus dem ganzen Umland, magisch anzuziehen. An Sommerabenden, wenn die Sonne rot-golden auf die alten Sandsteinfassaden fällt, muss diese Kleinstadt-Oase nicht den Vergleich mit weit entfernten Sehnsuchtsorten scheuen. Dann, wenn alle voller Lebenslust draußen an den vielen kleinen Tischen sitzen, an ihren bunten Gläsern nippen und miteinander plaudern, bis der Mond aufgegangen ist, gibt es wahrscheinlich keinen schöneren Ort im Hügelland als hier im Herzen der alten Stadt.

Im Winter, dann, wenn die kleinen Tische und die vielen Stühle verschwunden sind, sollte man meinen, der alte Platz fällt bis zum Frühling in eine Art Dornröschenschlaf – doch weit gefehlt. Für ein paar magische Wochen im Advent blüht Bretten noch einmal richtig auf und feiert gemeinsam in die Weihnachtszeit mit einem Markt, der zu begeistern weiß. Nach einer Talsohle, geprägt durch die Pandemie und durch den Wegfall von Alleinstellungsmerkmalen wie der Eisbahn, geht es in jüngster Zeit wieder steil bergauf mit dem Brettener Weihnachtsmarkt. Besonders an den beiden Wochenenden, an denen der Markt auf dem großen Platz vor Melanchthonhaus und altem Rathaus durch den Kunsthandwerkermarkt auf dem Kirchplatz ergänzt wird, gibt es quasi keine Alternative zu einem Besuch in Bretten.

Auch wer den Markt schon viele Male erlebt hat, dem geht dennoch jedes Mal erneut das Herz auf, wenn sich ihm die Szenerie nach einem Bummel durch die zuführenden Gassen eröffnet. Die in warmen Tönen angestrahlten historischen Gebäude rund um den Marktplatz, die vielen Buden mit ihrerseits unzähligen Lichtern daran, die hell erleuchtete Eislaufbahn, aus der sich das fröhliche Kinderlachen über den Markt ergießt, das alte Karussell mit seinen Pferdchen, die geduldig auf und ab traben – es ist schwer, das in Worte zu fassen, man muss es einfach erlebt haben. Es ist ein harmonisches, ein stimmiges, ja ein friedliches Bild. Ein Weihnachtsmarkt, wie man ihn sich nur wünschen kann.

Dieses Brettener Wintermärchen beschränkt sich dabei nicht nur auf den Marktplatz, sondern nimmt mit der einladenden und üppigen Beleuchtung auch die angrenzende Melanchthonstraße mit ins Boot. Bis zum Gottesackertor ist die ganze Straße hell erleuchtet, überall hängen Lichterketten in den Bäumen, zudem haben viele Händler ihrerseits für Glamour und Glitzer in den Schaufenstern gesorgt. Wie in diesem Jahr die Bilanz der Vorweihnachtszeit für sie ausfallen wird, ist derzeit noch nicht ganz klar. In jedem Fall schafft die Stadt dafür ideale Rahmenbedingungen.

Maßgeblich für das Gelingen dieses Marktes ist auch die rege Beteiligung der Brettener Institutionen und Vereine. Zur Eröffnung des ersten Kunsthandwerkermarktes in diesem Jahr sorgten sie auf dem Kirchplatz für ein richtig schönes und rundes Programm. Nach der Eröffnung durch Oberbürgermeister Nico Morast – für ihn in dieser Funktion eine Premiere – spielten beispielsweise die Jugendmusikschule, der Musikverein Büchig, die Kinderchöre der evangelischen Kirchengemeinden Bretten und Gölshausen, der Chor der Johann-Peter-Hebel-Gemeinschaftsschule oder der Posaunenchor Gölshausen auf. Nur eine kleine Auswahl, die stellvertretend für das umfangreiche kulturelle Programm dieser besonderen Wochen in der Brettener Vorweihnachtszeit steht.

Wer das Ganze noch erleben möchte, hat noch bis zum 22. Dezember dazu die Möglichkeit. Eine besondere Empfehlung gilt natürlich der zweiten Auflage des Kunsthandwerkermarktes. Diese findet vom 13. bis 15. Dezember statt.

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