Jungkulturen im Stadtwald gedeihen prächtig – Ergiebige Niederschläge machen aber zusätzliche Pflegemaßnahmen nötig
Von Wolfgang Braunecker / Stadt Östringen
„Der häufigere und dabei oftmals auch sehr ergiebige Regen der letzten Wochen und Monate ist ein Segen für den Stadtwald“ – mit diesen Worten umschrieb jetzt in Östringen Revierleiter Jochen Kaiser bei einer gemeinsamen Begehung verschiedener Waldquartiere mit Bürgermeister Felix Geider und Stadtkämmerer Dominik Broll den aktuellen Status der kommunalen Forsten.
An den Standorten verschiedener Jungkulturen unter anderem in den Distrikten Schleeberg und Brett nahe der Kernstadt sowie in den Waldgebieten rund um Odenheim konnte Kaiser bei der Exkursion dem Rathauschef belegen, dass sich insbesondere der Aufwuchs gerade „sehr vielversprechend“ entwickelt.
Nachdem einige der bisher das Waldbild im Östringer Forst prägenden Baumarten wie die Buche oder die Fichte während der langen Trocken- und Dürreperioden der letzten Jahre zunehmend Schaden genommen haben, setzt Revierleiter Kaiser bei der Neuanlegung von Jungbeständen schon seit einiger Zeit verstärkt auf Laubbäume, die mit den bereits eingetretenen und absehbar weiter fortschreitenden klimatischen Veränderungen besser zurechtkommen. So wachsen in den neuen Kulturen unter anderem Elsbeeren, Speierlinge, Wildbirnen- und Esskastanienbäume sowie außerdem beispielsweise auch die ungarische Eiche empor, die sich im Vergleich zu ihren mitteleuropäischen Verwandten durch eine höhere „Dürretoleranz“ auszeichnet.
Die „Kehrseite der Medaille“ der im Vergleich zu den Vorjahren häufigeren Regengüsse der letzten Zeit ist die schnell überhand nehmende Begleitvegetation in den Jungkulturen, auch das führte Revierleiter Kaiser seinen Begleitern bei der zurückliegenden Exkursion vor Augen. Damit der „Waldnachwuchs“ weiter gut gedeihen kann, müssen die Pflegeintervalle zur Entfernung von Brombeeren sowie Brennnesseln und anderen krautigen Pflanzen, die von der momentan hohen Bodenfeuchtigkeit einen besonderen Wachstumsschub erhalten, aktuell deutlich intensiviert und verdichtet werden. Um eine wachstumsschädliche „Ausdunkelung“ der kleinen Bäume zu vermeiden, werden dieses Jahr daher in den Jungkulturen teils bis zu drei Pflegedurchgänge vorgenommen.
Für diejenigen Altbestände im Kommunalwald, die als Folge der lang anhaltenden Trockenheit in den zurückliegenden Jahren bereits nachhaltig geschädigt wurden, bringen die Regenfälle der letzten Wochen und Monate leider keine „Entwarnung“, auch das hielt Revierleiter Kaiser nun fest, so dass der Experte auch weiterhin keine Alternative zu einem klimastabilen Umbau des Stadtforsts sieht.