Die Weihnachtsschmiede

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Funkengischt und Flammenmeer – nirgendwo erblickt der Kraichgauer Advent schöner das Licht als im altehrwürdigen Graf-Eberstein-Schloss und bei der Kraichtaler Schlossweihnacht.

Wer das alte Schloss in Gochsheim zur Kraichtaler Schlossweihnacht nach Einbruch der Dunkelheit sieht, der weiß sofort: Diese alten Mauern haben ihr Potenzial noch lange nicht ausgespielt. Was die Stadt Kraichtal hier ins Leben gerufen und zum wiederholten Mal auf die Beine gestellt hat, ist nicht weniger als einer der schönsten Weihnachtsmärkte im gesamten Hügelland. Vor der Kulisse des alten Graf-Eberstein-Schlosses funkeln in der hereinbrechenden Nacht Tausende und Abertausende von Lichtern – in den Bäumen, an den Buden und entlang der hölzernen Balustrade mit Blick auf den belebten Innenhof. Kleine silberne Laternen mit echten Kerzen werfen ihr flackerndes Licht auf die alten Sandsteinmauern, das knorrige Gebälk und das frische Tannengrün, das überall verteilt winterliche Gerüche und Gefühle hervorruft. In der zum Leben erwachten alten Schmiede stoben die Funken, wenn die beiden Schmiedemeister in dicken Handschuhen und Lederschürzen den schweren Hammer auf das glühende Metall auf dem Amboss niederfahren lassen. Aus dem kleinen Kamin des Feuerofens der Bäckerei Pfeiffer quillt Rauch in den Gochsheimer Abendhimmel, überall riecht es nach frisch Gebackenem – sei es Flammkuchen oder Rosenküchlein aus dem leinenen Zelt nebenan.

Die herrliche Szenerie der Kraichtaler Schlossweihnacht, ergänzt um ein paar extra Sterne ;-)

Über den Schulhof, im Schatten der alten Kirche mit ihrem einzigartig schönen Fachwerk, strömen die Kinder dem Nikolaus hinterher, der unermüdlich in seinen großen Sack greift, um das eine oder andere kleine Geschenk hervorzuholen – eine Aufgabe, die Bürgermeister Tobias Borho einmal mehr gerne übernommen hat. Im Gewölbe des Feuerwehrhauses und der Schlossschänke hallen die Stimmen unzähliger fröhlicher Gäste wider, die an dampfend heißen Tassen nippen. Währenddessen versuchen die Kinder mit bunten Plastikruten kleine Frösche aus dem Teich zu angeln oder drehen ihre Runden auf dem hell erleuchteten Karussell. Auch im Inneren des alten Schlosses tummeln sich die Menschen, um die dortigen Dauerausstellungen in Augenschein zu nehmen und die vielen handgemachten Waren der Kunsthandwerker im Rittersaal zu bewundern.

Das Wetter ist perfekt für einen Weihnachtsmarkt: Die Luft ist klirrend kalt, aber weiter oben klar wie ein Gebirgssee. Nach Einbruch der Dunkelheit stehen unzählige Sterne über der alten Stadt, und Bodennebel wabert durch die Gassen. Doch für die klammen Hände gibt es ja einen deftigen Jagertee vom Fischerverein oder hausgemachten Glühwein von der Brennerei Nuber. Der SV Gochsheim, die TTG, der Kindergarten, der Gesangverein – alle sind hier vertreten, alle ziehen sie an einem Strang, um einen gelungenen Weihnachtsmarkt zu gestalten.

An diesem Wochenende wird klar, welches Potenzial in der kleinen Museumsstadt Gochsheim noch schlummert. Vieles davon wird bereits erschlossen – mit den Museen, ihren wechselnden Ausstellungen und den kleinen und großen Aktionen darin. Auch das regelmäßig während der Saison stattfindende Schlosscafé ist ein weiteres Puzzlestück zur Belebung des ältesten Kraichtaler Stadtteils. Wer Gochsheim jedoch einmal nach Einbruch der Dunkelheit an diesem ersten Adventswochenende erlebt hat, der wünscht sich zweifelsohne, dass diese festliche Zeit niemals zu Ende gehen möge.

Leuchte, Gochse – strahle, funkle … Eine frohe Adventszeit Ihnen allen!

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