Drei Tage feiert Weiher rund um den Eiffelturm
Wieso das französische Wahrzeichen zum Mittelpunkt des Weiherer Straßenfestes wurde, weiß man in Weiher nicht mehr zu sagen. „Das kam halt irgendwie so und seither steht der Turm in der Mitte“, bekommen wir als Antwort auf unsere Frage. Ja, dort steht er und hat sich auch bei widrigsten Umständen bestens bewährt. Auch als es vor vielen Jahren einmal so heftig stürmte und gewitterte, dass das Fest abgebrochen werden musste – der Turm nahm´s gelassen und stand auch noch wie der Fels in der Brandung als Zelte und Schirme bereits durch die Luft segelten. Auch in diesem Jahr ist er für die Besucher des ältesten Straßenfestes im gesamten Landkreis von weither erkennbar. Um ihn herum reihte sich Stand an Stand und Bank an Bank. Dabei braucht es gar nicht so viel um die Menschen hier zusammenzubringen.
„Stell hier irgendwo zwei Bänke und einen Tisch hin und sofort sitzen ein paar Weiherer da und feiern“,
Weiherer Weisheit
weiß man hier im Dorf mit einem Augenzwinkern zu berichten und die Erfahrung zeigt – genauso ist es auch. Egal ob bei der Maibaumaufstellung, der Kerwe oder eben dem Straßenfest – Weiher feiert gerne.
Seit 1980 richten der Gesangsverein 1876 und der Musikverein Weiher das Fest gemeinsam aus. Angefangen hatte alles mit ein paar Vereinsmeiern aus Weihers Känguru-Viertel „…nix im Beutel haben, aber große Sprünge machen“ – diesem Motto verdankt der Block seinen Namen. Damals beschlossen die Vereine gemeinsam ein Fest auf die Beine zu stellen – ein Novum zur damaligen Zeit. Los ging es mit ein paar Bierbänken in der Schulstraße, später kam dann der Umzug auf den nagelneuen Kirchplatz. Die Spezialität des Festes waren lange Jahre die mobilen Verkaufsstände: Ein Gyros-Grill auf Rädern oder eine Wurstbraterei auf Schienen fuhren durch die Reihen und bewirteten die Gäste direkt am Platz. Ein Brauch der es leider nicht über die Zeit geschafft hat. Kulinarisch ist das Fest aber auch in diesem Jahr wieder top: Es gibt Süßes, Herzhaftes, Üppiges und natürlich Leckeres aus dem Grill, der Küche und dem Keller. Dazu natürlich frisch gezapftes Bier – das erste traditionell angeschlagen und gezapft von Ubstadt-Weihers Bürgermeister Tony Löffler am Samstagnachmittag Umschlag 17:30 Uhr.
Begleitet wurde das Gemeindeoberhaupt von den gelb-blauen Trommlern und Bläsern des Fanfarenzuges. Mehr Musik gefällig? Kein Thema. Es spielen die befreundeten Musikvereine aus Zeutern, Ubstadt, Neuthard, Sulzfeld, Rülzheim und Hambrücken sowie das Jugendorchester des MV Weiher. Darüber hinaus bitten die beiden Vollblut-Musiker Holger & Thorsten von der bekannten Gruppe „TRIO“ beim Sektwagen zum Tanz, am Montag spielen zudem die „Fidelen Musikanten“ des MV Weiher und zum krönenden Abschluss noch die ganze MV-Truppe unter der musikalischen Leitung von Stanislav Klimov. Das dürfen Sie nicht verpassen, schauen Sie auf jeden Fall noch auf der großen Weiher-Feier vorbei. So jung kommen wir bekanntlich nicht mehr zusammen.