Magenbrot und Glühweinspiele

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Zack, Advent und die Qual der Wahl

Schon am ersten Adventswochenende gehen über ein Dutzend Weihnachtsmärkte, Events und Specials an den Start.

Mit Bretten und Bruchsal sind unsere zwei Metropolen schon im November nach vorne geprescht, haben ihre Weihnachtsmärkte längst eröffnet, doch die erste große Welle der kleineren Märkte rollt erst an diesem Wochenende auf Sie zu. Wenn Sie davon einen ordentlichen Teil abarbeiten wollen, brauchen Sie einen äußerst straffen Zeitplan, warme Klamotten und eiserne Disziplin. Da besonders die ersten beiden Adventswochenenden sehr beliebt bei den Städten und Gemeinden sind, ereignet sich einmal wieder fast alles gleichzeitig.

Damit Sie sich in Ruhe Ihre persönlichen Perlen aussuchen können, sortieren wir das Angebot und zeigen auf, welche Möglichkeiten Sie am Wochenende haben. Unser Tipp: Verschießen Sie nicht gleich Ihr gesamtes Pulver am ersten Wochenende – die Adventszeit beginnt schließlich gerade erst. Wäre doch schade, wenn Sie bereits am Sonntagabend weihnachtsmüde wären.


Fangen wir bei den Städten an.

Wie gesagt, Bruchsal und Bretten haben ihre Märkte bereits eröffnet, doch hier gibt es im Grunde keinen Zeitdruck, da beides Langzeitveranstaltungen sind, die Sie auch problemlos mal unter der Woche einplanen können. In Bretten wären dafür übrigens besonders Adventswochenende Nummer 2 und 3 zu empfehlen, da es hier dann zusätzlich noch den kleinen, süßen Kunsthandwerkermarkt gibt.

Bruchsal sollten Sie dennoch dieses Wochenende auf dem Schirm haben, denn gleich zum Start am heutigen Freitagabend fängt die ganze Stadt wieder zu leuchten an. „Brusl leuchtet“ erneut, unzählige Lichtinstallationen werden wieder ganze Horden von Hobbyfotografen anziehen, es sieht halt awwa a oifach schee aus. Dazu gibt es offene Geschäfte, Food Trucks (aka Imbissbuden), Specials der Einzelhändler und den guten alten Bruchsaler Weihnachtsmarkt.


Auch in der Kraichgau-Großstadt Sinsheim steht der erste Advent ganz im Zeichen des städtischen Weihnachtsmarktes. Am Samstagmittag, high noon um 12:00 Uhr, wird Oberbürgermeister Marco Siesing den Reigen eröffnen – mit Posaunen, Engelschören und vielleicht sogar einem Glühwein-Fassanstich. Hier sollten Sie sich beeilen, denn anders als Bretten und Bruchsal lässt Sinsheim die Buden nur an diesem Wochenende stehen.

Schauen wir noch schnell in die andere große Kraichgau-Stadt, rüber nach Eppingen. Hier ist es am ersten Advent noch still, der Weihnachtsmarkt steht erst in einer Woche auf dem Plan, doch im Stadtteil Mühlbach wird bereits an diesem Wochenende gefeiert. Um 12:00 Uhr geht’s los, bis in den Abend hinein.


Ein paar Meter tiefer im Kraichgauer Hügelland schickt sich die Stadt Kraichtal an, einen der schönsten Märkte überhaupt zu eröffnen: Noch vergleichsweise jung, aber schon jetzt ein Klassiker – die Schlossweihnacht in Gochsheim. Um 16:00 Uhr am Samstagnachmittag wird Bürgermeister Tobias Borho, vermutlich mit dem Nikolaus-Outfit bereits unter dem Janker, den Markt rund um das alte Graf-Eberstein-Schloss eröffnen. Zwei Tage lang können Sie dann hier den Lichterglanz vor historischer Kulisse genießen – insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit ein wirklich tolles Erlebnis.

Kommen wir zur Stadt Oberderdingen – das klingt auch ein Jahr nach dem Upgrade immer noch ungewohnt. Im Stadtteil Flehingen wird in der neuen Schlossgartenhalle der Advent mit einem kleinen, aber feinen Markt begrüßt. Am Samstag um 16:30 Uhr gibt Bürgermeister Thomas Nowitzki den Startschuss für ein buntes Programm mit sehr vielen schönen Beiträgen der örtlichen Schulen, Kindergärten und Vereinen. Der Spaß dauert bis einschließlich Sonntagnachmittag.

Auch die Stadt Östringen ist, sagen wir, äußerst enthusiastisch, wenn es um die Ausrichtung von Weihnachtsmärkten geht. Alle vier Stadtteile werden – verteilt über die Adventswochenenden – ihren Teil zu einem funkelnden und strahlenden Östringen beitragen. Den Auftakt macht wie immer das süße kleine Tiefenbach mit einem Markt, der nur wenige Stunden alt wird, diese dafür aber intensiv und romantisch feiert. Um 15:00 Uhr am Samstag geht es in der Ortsmitte mit Bürgermeister Felix Geider los – besonders nach Einbruch der Dunkelheit ein echtes Muss für einfach alle und jeden.


Haben wir jetzt alle Städte durch? Nein, eine fehlt noch. Philippsburg wird im Hof der herrlichen Jugendstil-Festhalle seinen traditionellen Adventsmarkt eröffnen. Am Samstag um 16:00 Uhr freut sich Bürgermeister Stefan Martus auf viele Gäste, nicht nur aus Philippsburg, sondern aus der ganzen Region. Ein bisschen Besinnlichkeit nach dem ganzen Castoren-Trubel wird der Stadt sicherlich guttun.


Bei den Gemeinden wird es ebenfalls weihnachtlich.

Bad Mingolsheim, Teil von Bad Schönborn, wird am ersten Adventswochenende die Lichtlein entzünden. Um 16:00 Uhr eröffnet Bürgermeister Klaus-Detlev Huge zusammen mit dem Nikolaus den kleinen Markt, der sich zwei Tage lang mit vielen kleinen und großen Programmpunkten seinen Platz im Herzen der Region sichert. Übrigens eine Premiere an diesem Wochenende: Der erste Einsatz des neuen Bürgerbusses in Bad Schönborn – ein tolles Projekt, das den ÖPNV niederschwellig ergänzen wird.

Zwei Tage lang wird an diesem Wochenende auch in Kronau gefeiert. Auf dem erneuerten Dorfplatz, am erst in diesem Sommer eingeweihten neuen Drehkreuz für den Radverkehr, werden die örtlichen Institutionen und Vereine wieder einen wunderbaren Weihnachtsmarkt ausrichten, der viel Geselligkeit und jede Menge Gemütlichkeit verspricht. Um 15:00 Uhr am Samstag geht es auf dem Forsthaushof los.

Last but not least, nach wie vor ein echtes Highlight, wenn auch schon längst kein Geheimtipp mehr: Der mittelalterliche Weihnachtsmarkt der Bauersleut zu Ubstadt. Wieder einmal werden sie ihre kleine Ecke auf dem Vereinsgelände Kleebühl in ein mittelalterliches Dorfleben verwandeln. In der Mitte das große Lagerfeuer und Richard mit seinen Bratschnecken, drumherum hölzerne Buden voller leckerer Annehmlichkeiten, handgemachten Kleinoden sowie gute Unterhaltung für die Kleinen. Spätestens nach Einbruch der Dunkelheit brauchst du gute Augen und eine gewisse Toleranz, was körperliche Nähe zu deinem Mitmenschen angeht. Solltest du das beides mitbringen, erlebst du in diesem kleinen Winkel zwischen Ubstadt und Weiher einen der schönsten Märkte überhaupt an diesem Wochenende.


Fazit

War es das nun? Nein, bestimmt gibt es hier und da noch ein paar Veranstaltungen, die wir entweder vergessen haben, nicht kennen oder für die es hier schlicht keinen Platz mehr gibt. Überforderung wollen wir zum Start in die eigentlich besinnliche Adventszeit nun auch nicht fördern. Wo immer Sie auch hingehen, was immer Sie auch tun: Bleiben Sie entspannt, bleiben Sie gelassen und entsagen Sie der Hektik. Suchen Sie sich einen oder höchstens zwei Märkte aus, genießen Sie lieber weniger, dafür aber etwas mehr. Oder wie man hier bei uns sagen würde: „Sie können nicht mit einem Arsch auf zwei Gäulen gleichzeitig reiten.“

Frohe Adventszeit!

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