Nebelland

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Die Welt in Weiß

Die letzten Tage waren regelrecht magisch. Das Hügelland lag frühmorgens inmitten dichter und undurchdringlicher Nebelfelder. Ein Spaziergang durch dieses endlose Weiß ist eine bemerkenswerte Erfahrung. Abgeschnitten von fast allen Sinneseindrücken, ohne Fernsicht oder jegliche Geräusche, lässt plötzlich und unerwartet genügend Platz um ohne jegliche Ablenkungen den eigenen Gedanken nachzugehen.

Die Luft ist so feucht, dass fast der Eindruck entsteht, man atme eine kühle Flüssigkeit ein. Die Füße suchen sich den vertrauten Weg, der kaum mehr als ein paar Meter zu sehen ist. Entlang des Weges tauchen die kahlen Gerippe winterlicher Bäume aus dem Nichts auf und verschwinden nach der Passage ebenso schnell wieder.

Szenen aus der “Unendlichen Geschichte” und dem allesverschlingenden Nichts werden vor dem geistigen Auge wach. Nicht jeder mag einen Spaziergang durch den eng heranrückenden Nebel – manch einer fühlt sich eingeschlossen und verloren in dieser herbstlichen Zwischenwelt.

Eine alte Bauernweisheit sagt “Viel Nebel im November, viel Schnee im Dezember”. Wäre das nicht herrlich? Anstatt der in den letzten Jahren schleichend zur Normalität gewordenen grauen Schwere, endlich wieder ein paar weiße, reine alles bedeckede Flocken?

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