Neues Kreuz am Wegrand zerstört
Entsetzen hat die antisemitische und antichristliche Schändung des neuen Holzkreuzes im Gewann „Am Leitzpfad“ ausgelöst. Das Kreuz wurde erst im März 2019 eingeweiht. Gestiftet hat es ein Bürger aus Bad Schönborn. Nachdem in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch letzter Woche das Kreuz mit einer rechtsextremistischen Parole beschmiert wurde, haben Unbekannte in der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag das Kreuz beschädigt und den Holzkorpus der Jesusfigur zerstört. Dabei wurde der Kopf der Figur mit mehreren Schlägen, vermutlich mit einem Beil abgetrennt, berichtet der entsetzte Stifter des schönen Holzkreuzes. Auch die Arme des gekreuzigten Jesu wurden brachial abgetrennt und ein Kerzenhalter zerstört.
„Gegen drei Uhr in der Nacht hatten Camper Geräusche gehört und dachten, es wäre jemand der auch zeltet und Feuerholz hackt“, so der Eigentümer. Am Pfingstmontag um 7 Uhr wurde die Zerstörung durch einen Spaziergänger gemeldet. Die herbeigerufene Polizei hat den Schaden aufgenommen und Spuren gesichert. Zudem wurde Anzeige erstattet.
Ortspfarrer Wolfgang Kesenheimer zeigt sich erschüttert: „Diese Tat trifft uns Christen „ins Herz“, da sie sich gegen den richtet, den wir als Erlöser aller Menschen bekennen. Es gibt in jeder Religion unantastbare Werte, in denen sich die innere Kraft der Gläubigkeit bündelt und erschließt. Dieses heiligste Zeichen ist für uns Christen das Kreuz.“ Zu denken gibt ihm auch, dass die Zerstörung mit Vorsatz geschah, „denn zum Gang durch die Fluren brauche ich kein Beil.“
Erst letzte Woche hatte der Stifter nach dem ersten Vorfall den Kreuzstamm, der an der Kreuzung der drei Gewanne „Am Leitzpfad“, „Am Seeberg“ und „Am Malscher Weg“ steht, abgeschliffen und frisch gestrichen. „Es soll keinen Freibrief geben für alle, die etwas zerstören“, so der Stifter, der nach der rücksichtslosen Zerstörung der geschnitzten Jesusfigur nun den geköpften Torso in Absprache mit Pfarrer Kesenheimer als Mahnmal für „Menschlichkeit, Respekt, Toleranz und Ehrfurcht“ wieder ans Kreuz montieren wird.
Mit der Veröffentlichung hoffen die Gemeinde und er sich Hinweise auf die Täter oder Zeugenbeobachtungen, die das Polizeirevier Bad Schönborn entgegennimmt. Bürgermeister Klaus Detlev Huge wünscht sich breite Solidarität gegen solche Taten. „Zerstörung und Intoleranz dürfen in Bad Schönborn kein Zuhause haben.“
Zu dem hierdurch entstehenden Mahnmal meint Pfarrer Kesenheimer: „Vielleicht macht ja die Begegnung mit der unheiligen, unfertigen Wirklichkeit Menschen wachsam, dass es so in unserer Gesellschaft nicht weiter gehen kann. Es braucht ein grundlegendes Umdenken auf ganz vielen Ebenen. Damit anzufangen, ist es nie zu spät….Diese Zerstörung ist nicht bloßer Vandalismus. Sie richtet sich vielmehr gegen die Religionsgemeinschaft der Christen in allen Kirchen und Gemeinschaften.“
Redaktion: Nadja Ries
Wenn jemand nicht an Gott glaubt dann ist das eine Sache, aber das geht gar nicht.