Fährt man von Landshausen kommend in die Kraichtal-Gemeinde Menzingen ein, so kann man es sanft durch die Bäume zur Rechten schimmern sehen: Das historische Wasserschloss, oder zumindest das was davon übrig geblieben ist. Mittlerweile steht von dem einst so stolzen Bauwerk nur eine Ruine – eine Ruine die aber vor Charme nur so strotzt.
Die Geschichte des Wasserschlosses nimmt Ihren Anfang bereits im 14. Jahrhundert. Damals stand an besagter Stelle die sogenannte Tiefburg, die als Vorgänger des Wasserschlosses gilt. Unter Peter von Mentzingen wurde dann zwischen 1529 und 1539 ein dreistöckiger Neubau im Stil der Renaissance errichtet. Original-Mauerteile der alten Burganlage befinden sich aber noch heute im südlichen und südwestlichen Bereich der Anlage. Über die Jahre wurde das Schloss immer weiter ausgebaut, stand aber auch Jahrzehnte lang völlig leer. Das Ende kam – wie so vieles – durch den Zweiten Weltkrieg. Am 2. April 1945 wurde das Schloss bei einem Jagdbomberangriff zerstört. Nur noch Ruinen zeugen vom einstigen Glanz.
Etwas Leben zog erst wieder im Jahr 1991 ein. Damals wurde zunächst die Steinbrücke repariert um für weitere Arbeiten einen Zugang zur Ruine zu schaffen. Dank der Initiative des Freiherrn von Mentzingen, wurde mit Unterstützung des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal, die Ruine wieder teilweise erschlossen.