Landsknechte feiern vor den Toren Brettens

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Burgwäldle als Schauplatz des Jubiläums

Sie gelten ihrer modernen und disziplinierten Kampfweise wegen als überaus schlagkräftig. Gleichzeitig eilt ihnen der Ruf als Plünderer und Marodeure voraus; ausbleibende Soldzahlungen vergelten sie mit der Verwüstung ganzer Landstriche: die Landsknechte. Im Burgwäldle hatten sie sich am vergangenen Wochenende zusammengerottet und ihr Lager aufgeschlagen, um vor den Toren der Stadt bei Kaiserwetter zu feiern. Jene nicht nur in Bretten allseits gefürchteten deutschen Söldner, dereinst als kaiserlich-habsburgische Kämpfer angeworben, standen seither auch bei manch anderen europäischen Herrscher im Dienst. Die Landsknechte haben Geschichte geschrieben und diese Geschichte lebt.

Es fügt sich, dass im „Europäischen Kulturerbejahr 2018“, das unter dem Motto „sharing heritage“ (Kulturerbe teilen) steht, die „Landsknechte Bretten 1504 e.V.“ gleich zwei Jubiläen feiern können: 40 Jahre eingetragener Verein und 65 Jahre Teilnahme am Peter-und-Paul-Fest. Und die Landsknechte haben einiges zu teilen, wovon sich zahlreiche Gewandträger verschiedenster Gruppen innerhalb der Vereinigung Alt-Brettheim e.V. am vergangenen Samstag bei einem rauschenden Fest bis tief in die Nacht überzeugen konnten. Unweit der im lichten Wald liegenden (vermutlichen) Burg der Grafen von Eberstein wurde ganz im Zeichen der Geschichte gelacht, gefeiert, getanzt, gesungen und nicht zuletzt natürlich auch gekämpft; nicht nur mit Hellebarde, Spieß und Kanone, sondern auch mit dem Löffel. Mit den gleichen Zutaten bewaffnet, stürzten sich vier Mannschaften ins Koch-Duell und liefen an authentischen, holzbefeuerten Kochstellen zu mittelalterlich-kulinarischer Höchstform auf. Die „Sudlerei“ um die Brettener Peter und-Paul-Gruppe des Feldscher ging aus dem Wettstreit als Sieger hervor.

„Das war in jeder Hinsicht eine perfekte Einstimmung auf das bevorstehende Peter-und-Paul-Fest. Danke allen Beteiligten für eine grandiose Planung und Ausführung dieser Geburstagsfeier. Wir sollten die Zelte hier einfach aufgeschlagen lassen.“ Benjamin Farr, Vorsitzender der Landsknechte, und seine Frauen und Mannen können zu Recht höchst zufrieden mit dieser außerordentlichen Performance sein. Wer mehr über die Landsknechte erfahren oder selbst ins Feld ziehen will: www.landsknechte-bretten.de.

Redaktion: Eva-Maria Gissinger & Thomas Lindemann

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