Aufwendige Arbeiten an Überführungsbauwerk – Autobahn für 48 Stunden gesperrt

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Für die neue Brücke über die Autobahn bei Balzfeld muss ein aufwendiges Traggerüst erstellt werden. Dafür ist die Vollsperrung der A6 zwischen Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg am letzten Wochenende im Januar notwendig. Foto: ViA6West/Endres

Brücke braucht tonnenschweres Gerüst

Sinsheim/Wiesloch. „Das ist für uns eine besondere Herausforderung“, beschreibt Bauleiter Andreas Gietl die Arbeiten an der neuen Brücke über die Autobahn, die künftig Balzfeld und Tairnbach miteinander verbinden soll. Die alte Brücke aus den 1960er Jahren war Mitte September 2018 abgerissen worden; seitdem rollt der Verkehr auf der Kreisstraße 4271 auf einer Ersatzkonstruktion aus Stahl. Doch dies ist nur ein Provisorium, wie Michael Endres von ViA6West erklärt. Für die neue Brücke über die Autobahn muss ein so genanntes Traggerüst erstellt werden – das ist aufwendig. Denn das Traggerüst hält später die Schalung und muss neben rund 110 Tonnen Bau- und Spannstahl auch die 1600 Tonnen Beton aushalten – so viel ist für den Überbau der neuen Brückenkonstruktion nötig. Größter Knackpunkt dieser Brücke über die A6 ist das so genannte „Lichtraumprofil“ mit 4,70 Meter – damit zum Beispiel alle Lkw und Doppeldeckerbusse unter dem Traggerüst durchfahren können.

Für die Herstellung der Spezialkonstruktion muss die Autobahn zwischen Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg für 48 Stunden in beiden Richtungen voll gesperrt werden – „alles andere wäre aus Sicherheitsgründen nicht zu verantworten“, sagt Pressesprecher Michael Endres. Das passiert am letzten Wochenende im Januar, von Samstag, 26. Januar, 5 Uhr, bis Montag, 28. Januar, 5 Uhr.

Bei der spektakulären Aktion müssen dabei unter anderem insgesamt 28 Stahlträger mit einer Höhe von einem Meter, einer Länge von 30,50 Meter und einem Gesamtgewicht von jeweils zehn Tonnen zentimetergenau montiert werden – über alle vier Fahrstreifen der A6. Und weil es sich hierbei um eine besondere Konstruktion handelt, ist ein weiterer Aufwand vonnöten: Die Längsträger werden gleich verschweißt, um ein Umkippen oder Herabfallen auf die Fahrbahn zu verhindern. Aus Platz- wie auch aus Sicherheitsgründen ist die Trägermontage nur stückweise möglich. Gearbeitet wird an diesem Sperrwochenende im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr – „wir brauchen jede Minute, um die 365 Tonnen Stahl und 45 Tonnen Holz fachgerecht einzubauen“, unterstreicht Bauleiter Gietl.

Und ebenfalls der Sicherheit geschuldet: Die heiklen Arbeiten zur Montage und Ausrichtung der Schwerlaststützen – auch Jochträger genannt – müssen bei Tageslicht ausgeführt werden; die Stützen nehmen später die tonnenschwere Last auf. Alle zwei Meter ist zudem eine Kippaussteifung aus Holz und Spannstahl für die Konstruktion des Traggerüsts erforderlich, „das muss alles kraftschlüssig sein“, sagt Gietl. Auch noch eine Besonderheit: Da die neue Brücke wie ihre Vorgängerin dem Gefälle der Kreisstraße angepasst wird, gibt es eine Längs- und Querneigung der kompletten Traggerüst- und Schalungskonstruktion sowie schräge Anschlüsse an die bereits hergestellten Widerlager. Deshalb der Aufwand.

Auch nicht üblich: Die neue Brücke wird zunächst mit der aufwendigen Schalung um 1,50 Meter überhöht hergestellt – damit die großen Laster auf der Autobahn auch unten durch passen. Später wird die gesamte Konstruktion mit Hydraulikstempeln – das sind eine Art überdimensionale Wagenheber – auf die Widerlager abgesenkt. Das passiert dann voraussichtlich Ende März 2019.

Damit der Umleitungsverkehr auf den ausgewiesenen Ersatzstrecken reibungslos rollen kann, gibt es in den Ortsdurchfahrten Dühren, Eschelbach und Eichtersheim Halteverbote für Pkw.

Ohnehin sollen Ortskundige an diesem Wochenende die Straßen zwischen Sinsheim und Wiesloch Rauenberg meiden oder großräumig umfahren. Laut ViA6West-Pressesprecher Michael Endres seien auch die Navi-Betreiber informiert, damit die Autofahrer entsprechend auf die Ersatzstrecken geleitet würden. Darüber hinaus informieren am Wochenende 26./28. Januar die großen Vorwegweiser auf der A6 bei Hockenheim, der A5 am Walldorfer Kreuz und der A81 bei Leonberg über die Vollsperrung der Autobahn im Kraichgau, die Fernreisenden und Urlauber sollen andere Routen wählen.

Umleitungsempfehlung: Auf der A 6 vom Walldorfer Kreuz kommend an der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg ausfahren und der Umleitungsstrecke U 68 folgen. An der Anschlussstelle Sinsheim (33a) wird der Verkehr in Richtung Mannheim ausgeleitet und über die U 59 zur Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg wieder auf die Autobahn geführt.

Eine weiträumige Umfahrung wird empfohlen. Die Umleitungsstrecken führen über die B 39/B 292 zur Anschlussstelle Sinsheim respektive zur Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg.

Pressemitteilung und Bild: ViA6West GmbH & Co. KG

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