Sinsheim: Einsatzkräfte nach Fußballspiel gefordert
Alle Hände voll zu tun hatten am Samstag die Einsatzkräfte der Polizei rund um das Bundesligaspiel zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Schalke 04. Der Schwerpunkt der Einsätze lag hierbei in der Nachspielphase.
Insgesamt wurden zehn Straftaten registriert:
- Tätlicher Angriff und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte: 2
- Beleidigungen: 3
- Diebstähle: 2
- Hausfriedensbruch: 2
- Sachbeschädigung: 1
Auf der Anfahrt zum Spiel kam es kurz nach 17 Uhr auf der Autobahnbrücke in der Dietmar-Hopp-Straße zu einer Sachbeschädigung an einem Mercedes-Sprinter, der mit sechs Personen besetzt war. Aus dem Fahrzeug der Männer aus dem Heidenheimer Raum drang durch das geöffnete Beifahrerfenster offenbar ein Schalker Fanlied, gerade als sie auf der Brücke an einer Hoffenheimer Fangruppierung vorbei fuhren. Als das Fahrzeug an der nächsten roten Ampel anhalten musste, nutzten rund zehn Personen aus dieser Gruppierung die Gelegenheit, an das Fahrzeug zu attackieren. Es wurde gegen das Fahrzeug getreten einen Außenspiegel verbogen und versucht, die Schiebetür zu öffnen. Da die Ampel auf Grün wechselte, konnte der 26-jährige Fahrer die Fahrt fortsetzen. Ob ein Sachschaden entstanden ist, bedarf noch der Klärung.
Kurz vor Spielende stellten die jeweiligen Verantwortlichen zweier Verkaufsstände fest, dass aus den Kassen Teile der Tageseinahmen fehlten. In einem der Fälle wurde ein tatverdächtiger Mitarbeiter schnell ermittelt und vorläufig festgenommen. Die Beute, 200.- Euro, wurden bei ihm gefunden. Wenig später wurde aus einem dem Verkaufsraum in einem anderen Block mitgeteilt, dass mehrere tausend Euro aus verschiedenen Kassen fehlten. Hier wurden insgesamt 18 Personen festgestellt, die Zugang zum Verkaufsbereich hatten. Die Überprüfungen der Personen verliefen ohne Ergebnis. Die Ermittlungen hierzu dauern noch an.
Nach dem Spiel sollte eine Ultragruppierung der Hoffenheimer Fanszene mit Einsatzkräften vom Stadion in die Innenstadt begleitet werden. Wegen mehrfacher Beleidigungen der Beamten sollten die Personalien einer Person aus der Gruppierung festgestellt werden. Dabei solidarisierten sich gleich zwei 23 und 28 Jahre alte Fans mit dem 30-jährigen Mann. Gegen Maßnahmen der Polizei wehrten sich beide derart heftig, dass Pfefferspray eingesetzt werden musste. Vier umherstehende Personen erlitten Schleimhautreizungen -einer von ihnen zusätzlich noch Kreislaufprobleme-, die vor Ort behandelt werden mussten. Wegen des Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte wurden die beiden Verdächtigen zur erkennungsdienstlichen Behandlung zum Revier gebracht. Anschließend aber wieder entlassen. Gegen den 30-jährigen, der zwischenzeitlich versucht hatte, unerkannt zu entkommen, wird wegen der Weigerung, seine Personalien anzugeben und Beleidigung, ermittelt.
Darüber hinaus fiel dem Sicherheitsdienst noch der Fahrer eines Lieferwagens auf, der in verdächtiger Weise vor dem Haupteingang der Rhein-Neckar-Arena hin- und herfuhr. Nachdem der 46-Jährige aufgrund dessen Weisung angehalten hatte und Polizeibeamte zur Unterstützung hinzugezogen worden waren, griff er unvermittelt die Beamten an und verletzte einen von ihnen leicht. Die Beamten überwältigten den Mann und nahmen ihn vorläufig fest. Gegen ihn wird wegen des Verdachts des tätlichen Angriffs von Polizeibeamten ermittelt.
Gegen 23 Uhr kehrte schließlich Ruhe in der „Nachspielphase“ ein. In allen Fällen dauern die Ermittlungen des Polizeireviers Sinsheim noch an.
Hinsichtlich der Ereignisse auf der Autobahnbrücke mit dem Verdacht der Sachbeschädigung vor Beginn des Spiels, werden Zeugen gebeten, sich mit dem Polizeirevier Sinsheim, Tel.: 07261/690-0 in Verbindung zu setzen.(ots)