Schüsse und Straßenblockade -Orientalische Hochzeit in Sinsheim eskaliert

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Ein Teil der Hochzeitsgesellschaft konnte in einer Bar hier in der Sinsheimer Neulandstraße angetroffen werden, zeigte sich aber „unkooperativ“

Über einen ernsten Vorfall berichten die Kollegen der Sinsheimer Ausgabe der Rhein-Neckar-Zeitung. Demnach hat am 14. September eine orientalische Hochzeitsgesellschaft die Hauptstraße der Kraichgau-Stadt mit einem Autokorso komplett blockiert, zudem sollen in diesem Zuge auch Schüsse gefallen sein. Mit einem entsprechenden und eindeutigen Beweisbild hat sich in der Folge ein Sinsheimer Stadtrat bei der Zeitung gemeldet, das die chaotischen Szenen zweifellos belegen kann. Zu sehen sind kreuz und quer auf der Hauptstraße stehende Autos, mehrere Personen dazwischen und auch die türkische Flagge ist an einem Fahrzeugheck erkennbar.

Obwohl dem Bericht zufolge mehrere Anrufe bei der Polizei eingegangen sind, konnten die – nach Ausführungen des Kommunalpoltikers eher spät als früh eingetroffenen Beamten, keine Hochzeitsgäste mehr vor Ort antreffen – der Korso hatte sich bis zu deren Ankunft wieder in Bewegung gesetzt.

Da mehrere Zeugen unabhängig voneinander von Schüssen oder vergleichbaren Geräuschen berichtet hatten, gelang es der Polizei einen Teil der Hochzeitsgesellschaft in einem Café im Sinsheimer Gewerbegebiet auszumachen. Laut RNZ haben sich die Gäste des Cafes beim Eintreffen der Uniformierten allerdings “unkooperativ gezeigt”, so dass der Einsatz offenbar zunächst im Sande verlief.

Personen- oder Fahrzeugdurchsuchungen hat es keine gegeben, dafür fehlte in dieser Situation die Rechtsgrundlage erklärt unserer Redaktion gegenüber ein Sprecher der Polizei Mannheim, jedoch ermittle man selbstverständlich in der Angelegenheit weiter. Die Presse habe man bislang nicht mit entsprechenden Mitteilungen in Kenntnis gesetzt weil zur Stunde nur Anhaltspunkte, aber keine konkreten Beweise für Straftaten vorlägen, so der Sprecher weiter. Zudem sei die Polizei so schnell vor Ort gewesen, wie es die Alarmierungskette via 110 und die Mannheimer Zentrale zuließ.

Es ist bei weitem nicht der einzige Vorfall dieser Art: Immer wieder machen bundesweit aus dem Ruder gelaufene türkische Hochzeiten Schlagzeilen. Oftmals fallen dabei Schüsse und sogar Autobahnen werden durch die Hochzeitsgäste mutwillig blockiert.

UPDATE 24. September

Zwischenzeitlich hat die Polizei in Mannheim die Geschehnisse und den Ermittlungsstand in einer Pressemitteilung zusammengefasst:

Am Samstagnachmittag, den 14. September war es zu einer Blockade der Hauptstraße in der Innenstadt durch Teilnehmer eines Autokorsos einer Hochzeitsgesellschaft gekommen. Zeugen hatten zudem von Schüssen berichtet, die von Teilnehmern der Hochzeitsgesellschaft abgegeben wurden. Als die erste Streife vor Ort eintraf, hatte sich der Korso bereits aufgelöst.

Im Rahmen der Fahndung, an der mittlerweile fünf Streifen beteiligt waren, wurden kurze Zeit später einige Teilnehmer des Korsos mit ihren Fahrzeugen vor einer Gaststätte in der Neulandstraße angetroffen.

Erste Ermittlungen wegen des Verdachts, gegen das Waffengesetz verstoßen zu haben und wegen des Verdachts der Nötigung im Straßenverkehr wurden aufgenommen. Personalien wurden festgestellt und die Kennzeichen der Fahrzeuge notiert. In der Hauptstraße wurden zudem Patronenhülsen aufgefunden, die mittlerweile ausgewertet sind. Dabei soll es sich um Schreckschussmunition gehandelt haben.

Im Rahmen der weiteren Recherchen wurden bislang sechs Zeugen ermittelt, deren Vernehmung teilweise noch ausstehen. Ein Hauptzeuge wurde am Montagmittag vernommen. Die von ihm zur Verfügung gestellten Fotos finden als Beweismittel Eingang in die Ermittlungsakte. Ein Anwohner in der Hauptstraße hatte den Ermittlern beim Polizeirevier Sinsheim bereits wenige Tage nach dem Ereignis eine Videosequenz dazu zur Verfügung gestellt, die sich noch in der Auswertung befindet.

Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand und Hinweisen eines Zeugen nahm der Autokorso seinen Ausgang an einer Gaststätte in Eschelbronn. Der weitere Weg führte über Neidenstein und Waibstadt schließlich nach Sinsheim.

Am Feuerwehrgerätehaus in Eschelbronn und am Ortsausgang in Richtung Neidenstein wurden auch Patronenhülsen aufgefunden, weshalb davon ausgegangen wird, dass es zu Beginn der Fahrt ebenfalls zu Schüssen aus teilnehmenden Fahrzeugen des Autokorsos kam.

Wie aus der Aussage des Hauptzeugen hervorgeht, dauerte die Blockade ca. 15 Minuten. Währenddessen, nach dem derzeitigen Kenntnisstand zwischen 16.50 bis kurz nach 17 Uhr, soll vielen Fahrzeugen die Durchfahrt verwehrt worden sein. Alle drehten um und fuhren offenbar über andere Routen weiter.

Der Fahrer einer „Erntemaschine“, eine nähere Typisierung liegt nicht vor, konnte aufgrund der Größe seines landwirtschaftlichen Fahrzeuges nicht wenden und musste bis Ende der Blockadezeit warten.

Dieser wichtige Zeuge und Geschädigte, sowie weitere Hinweisgeber werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Sinsheim, Tel.: 07261/690-0 in Verbindung zu setzen.

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